Aktuelles https://nachhaltigesbauen.htwk-leipzig.de/aktuelles?type=787 de-de Sun, 03 Dec 2023 21:47:20 +0100 news-6470 Fri, 03 Nov 2023 09:00:00 +0100 Mit Vernetzung den Transfer stärken https://nachhaltigesbauen.htwk-leipzig.de/aktuelles/newsdetail33/artikel/6470 Der Transferverbund Saxony⁵ der fünf sächsischen HAW traf sich am 23. Oktober 2023 im Carbonbetontechnikum der HTWK Leipzig – ein Rückblick

Es war ein Tag, der ganz im Sinne des Wissens- und Technologietransfers stand: Beim Jahrestreffen am 23. Oktober 2023 des Transferverbundes Saxony⁵ trafen sich Forschende und Mitarbeitende sowie externe Gäste aus Wirtschaft, Verwaltung und Wissenschaft im Carbonbetontechnikum der HTWK Leipzig und blickten zurück auf das endende erste Jahr der zweiten Projektphase.

Was das Ziel des Transferverbundes ist, erklärte Saxony⁵-Projektgeschäftsführerin Susanne Stump im einführenden Pitch: „Mit dem Transferverbund wollen wir die Vernetzung zwischen Wissenschaft und Wirtschaft unterstützen, die Anzahl an Kooperationen erhöhen und die Verwertung von Forschungsergebnissen steigern. So werden einerseits die Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) in Sachsen und ihre Forschungsergebnisse noch sichtbarer und andererseits wird es für Unternehmen einfacher, Zugang zu Forschungsergebnissen zu erhalten. – Kurzum: Das ist gelebter Wissens- und Technologietransfer, den wir im Verbund stärken wollen.“

Pitches, Ausstellungen und Exponate

Zur besseren internen Vernetzung fand am Vormittag zunächst ein Treffen für alle Saxony⁵-Projektbeteiligten statt. Diese kamen aus den Verbund-HAW in Leipzig, Dresden, Mittweida, Zittau/Görlitz und Zwickau. In Pitches stellten Vertreterinnen und Vertreter der Teilprojekte aus den Anwendungsbereichen Produktion, Umwelt und Energie ihre ersten Transferergebnisse vor. Beispielsweise berichtete Jessica Haustein aus dem Teilprojekt „Resiliente Fertigung“, an dem auch die HTWK Leipzig beteiligt ist, wie resiliente, menschenzentrierte Fertigungsszenarien unter Verwendung modernster IoT-Technologien realisiert und zugänglich gemacht werden sollen. Um Unternehmen und andere Interessierte darüber zu informieren, werden unter anderem regelmäßig Führungen durch die „Industrie 4.0 Modellfabrik“ an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Dresden durchgeführt.

Während einer ausgedehnten Mittagspause blieb den Anwesenden ausreichend Zeit, um sich in einer Posterausstellung über die Teilprojekte zu informieren und um verschiedene Exponate auszuprobieren. So erklärte zum Beispiel Lars Baldauf vom Teilprojekt „Ökologische Gewässerentwicklung“ an Hand eines kleinen Modells einer bepflanzten Schwimminsel, wie solch schwimmende Vegetationsbestände als naturnahe Habitatstrukturen den ökologischen Zustand von Gewässern verbessern können. Die Forschungsgruppe FLEX der HTWK Leipzig bot zudem einen Rundgang zum Zollingerdach an, das sich nur wenige Meter entfernt vom Veranstaltungsort befindet. Marius Zwigart brachte den Gästen dort nahe, was das besondere an den gekrümmten Holzdächern ist und wie die Forschungsgruppe der Bauweise mit Digitalisierung neues Leben eingehaucht hat.

Vorträge, Diskussionen und Vorführungen unter dem Motto „Nachhaltiges Bauen“

Der Nachmittag stand unter dem Motto „Nachhaltiges Bauen“ – passend zum besonderem Veranstaltungsort, dem Carbonbetontechnikum der HTWK Leipzig – denn nachhaltiges Bauen hat das Ziel, den enormen Energie- und Ressourcenverbrauch, den die Bauindustrie verursacht, zu reduzieren. Dazu beitragen kann die Verwendung des noch recht neuen Werkstoff Carbonbeton. Über die technischen und wirtschaftlichen Aspekte des Bauens mit Carbonbeton sprach Dr. Frank Schladitz, Geschäftsführer des Verbands „C³ – Carbon Concrete Composite“, im einführenden Vortrag. Anschließend erklärte Dr. Alexander Kahnt vom Institut für Betonbau (IfB) der HTWK Leipzig, wie im Carbonbetontechnikum nachhaltige Baukonstruktionen für die Zukunft entstehen, denn in der weltweit einzigartigen Modellfabrik für Carbonbeton am Standort in Leipzig-Engelsdorf wird die automatisierte Fertigung von Carbonbetonbauteilen erprobt. Eine Live-Demonstration der Anlage folgte durch IfB-Mitarbeiter Otto Grauer.

Um jedoch eine größere Bandbreite rund um das „Nachhaltige Bauen“ zu bieten, gab es noch weitere Vorträge am Nachmittag, die gespannt von den Anwesenden verfolgt worden sind, darunter Gäste vom sächsischen Wissenschaftsministerium, vom sächsischen Ministerium für Regionalentwicklung, von der Handwerkskammer Dresden sowie weiteren kleinen und mittleren Unternehmen. Unter anderem sprach Philipp Thiem vom Institut für Textil- und Ledertechnik der Westsächsischen Hochschule Zwickau über die Entwicklung von Flächenelektroden aus Karbon für elektrochemische Applikationen im Bauwesen, Professor Robert Böhm von der HTWK Leipzig präsentierte das EU-Forschungsprojekt iClimabuilt mit der Vision von Nullenergiegebäuden und Alexander Knut von den Geowissenschaften der HTWK Leipzig erklärte, wieso nachhaltiges Bauen bereits im Boden beginnt.

Mehr zum Transferverbund Saxony⁵ und zu den Teilprojekten auf der Webseite: https://saxony5.de/

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news-6167 Fri, 07 Jul 2023 09:00:00 +0200 Rückblick: Eine Nacht zum Staunen und Entdecken https://nachhaltigesbauen.htwk-leipzig.de/aktuelles/newsdetail33/artikel/6167 Roboter steuern, Lehmziegel bauen, smarte Materialien kennenlernen und Tischtennisbälle bedrucken – das war die Lange Nacht der Wissenschaften 2023

„Meine Kinder sind total begeistert, sie würden nun am liebsten entweder Maschinenbau oder Druck- und Verpackungstechnik studieren“, erzählt eine Mutter nach dem Besuch der Langen Nacht der Wissenschaften an der HTWK Leipzig. Die Begeisterung für die verschiedenen Lehr- und Forschungsbereiche ließ sich an diesem Freitagabend auf spielerische Art hervorrufen: Rund 50 Mitmachaktionen und Exponate zum Anfassen und Ausprobieren sowie Führungen in sonst verschlossene Labore und spannende Vorträge erwarteten die kleinen und großen Besucher am 23. Juni 2023 ab 18 Uhr an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Ein voller Erfolg, wie viele Beteiligte im Anschluss resümierten.

Mit einem umfangreichen, vielfältigen und interessanten Programm gewährten die teilnehmenden Forscherinnen und Forscher Einblicke in die Bandbreite der Lehr- und Forschungsbereiche der HTWK Leipzig. Zugleich bildete das Programm einen Teil der insgesamt mehr als 600 Einzelveranstaltungen, zu denen mehr als 54 Wissenschaftsstandorte am Abend der Langen Nacht der Wissenschaften in Leipzig einluden.

Exponate zum Ausprobieren und Einblicke in sonst verschlossene Labore

An der HTWK Leipzig waren Gebäude am zentralen Campus an der Karl-Liebknecht-Straße und der Gustav-Freytag-Straße sowie im Zentrum-Süd in der Wächterstraße geöffnet. Beispielsweise konnten Kinder und Erwachsene im Nieper-Bau am zentralen Campus in einen Sandkasten springen und so Bodenverdichtung ausprobieren, für mehr Nachhaltigkeit im Bauwesen eine kleine Lehmwand bauen, und sie konnten selbst kleine Fußball-Roboter vom HTWK-Robots-Teams steuern, die bereits  Weltmeister im Roboter-Fußball geworden sind. Zu entdecken gab es auch zahlreiche Labore: Darunter waren jene vom 3D-Druck, von der Elektro-Technik, der Werkstoffforschung oder vom Institut für Wasserbau und Siedlungswasserwirtschaft.

Wenige Meter weiter lockten auch die Hochschulbibliothek und das Laborgebäude Naturwissenschaften sowie das Medienzentrum und der Gutenbergbau Besuchende an. Dort lernten sie auf spielerische Weise etwas zum neuen Verbundwerkstoff Carbonbeton, der nicht nur eine schlankere und nachhaltigere Bauweise vorantreibt, sondern auch dank der elektrischen Leitfähigkeit des Carbons funktionalisiert werden kann. Zudem erfuhren Interessierte viel zum Druck- und Verpackungswesen, das über das Zeitung-Drucken weit hinaus geht. „Dir Kinder waren mit Begeisterung dabei. In Erwachsenenrunden gab es meist eine rege Diskussion zum Thema Verpackung, Verpackungsrecycling und Nachhaltigkeit“, sagte Prof. Eugen Herzau, der in seinen Laborführungen „Geheimnisse der Verpackungstechnik“ lüftete. Viele Besucherinnen und Besucher freuten sich auch, einen individuell bedruckten Tischtennisball oder eigens versiegelte Gummibärenjoghurtbecher mit nach Hause nehmen zu können. Einblicke in sonst verborgene Themen gewährten auch die Chemikerinnen und Chemiker der HTWK Leipzig bei ihren Laborführungen, bei denen sowohl Detektive der Chemie am Werk sind als auch Gefahren für Kunstwerke gezeigt wurden.

Weitere Highlights warteten im Wiener-Bau in der Wächterstraße: Im HTWK-Hochspannungslabor zeigte Prof. Carsten Leu physikalische Experimente, dank derer Interessierte faszinierende Wirkungen von Elektrizität erleben konnten, darunter Gasentladungen in der Luft, gleitend auf Oberflächen und leuchtend im sogenannten „Gasraum“. Spannend waren auch die verschiedenen Sensoren, die Gäste anfassen und ausprobieren konnten, sowie die Einblicke in Medizintechnik und ChatGPT als Form der künstlichen Intelligenz.

Weitere Eindrücke vermitteln die Bildergalerien und das kurze Video.
(Videoschnitt: Paul Fischer/HTWK Leipzig)

Die nächste Lange Nacht der Wissenschaften in Leipzig findet voraussichtlich im Mai oder Juni 2025 statt.

Angebote im Wiener-Bau

Angebote im Nieper-Bau

Angebote in der Hochschulbibliothek

Angebote im Laborgebäude Naturwissenschaften, Medienzentrum und Gutenberg-Bau

Angebote im Wiener-Bau

Angebote im Laborgebäude Naturwissenschaften, Medienzentrum und Gutenberg-Bau

Angebote in der Hochschulbibliothek

Angebote im Nieper-Bau

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news-6094 Thu, 15 Jun 2023 10:32:00 +0200 Wie Carbonbeton zum Standard wird https://nachhaltigesbauen.htwk-leipzig.de/aktuelles/newsdetail33/artikel/6094 Das Forschungsprojekt RUBIN-ISC erarbeitet Standards und Leitfäden für das Bauen mit Carbonbeton. Im Carbonbetontechnikum trafen sich die Beteiligten zum Austausch.Carbonbeton verspricht, das Bauen nachhaltiger zu gestalten. Damit der Werkstoff den Schritt in die breite Anwendung schafft, ist im Januar 2022 das im Rahmen des BMBF-Programmes RUBIN (Regionale unternehmerische Bündnisse für Innovation) geförderte Forschungsprojekt Industriestandard Carbonbeton (ISC) gestartet. In diesem Projekt werden fehlende Standards und Leitfäden für das Bauen mit Carbonbeton im Neubau geschaffen. Erst mit Standardisierungen können neue Werkstoffe nachhaltig in den Baumarkt gebracht und dort etabliert werden. Diesen Schritt wollen die HTWK Leipzig, die TU Dresden und zahlreiche Forschungs- und Praxispartner mit dem Forschungsprojekt ermöglichen.

RUBIN-ISC Projekttreffen im Carbonbetontechnikum

Am 6. Juni 2023 fand im Carbonbetontechnikum der HTWK Leipzig das dritte RUBIN-ISC-Projekttreffen statt. Dabei trafen sich die Mitglieder des Bündnisses aus 13 Unternehmen und zwei Forschungseinrichtungen sowie diversen assoziierten Partnern zum gemeinsamen Erfahrungsaustausch. Sie diskutierten die Fortschreitung des RUBIN-ISC-Konzepts, besprachen die nächsten gemeinsamen Schritte des Projekts und die Durchführung zweier angegliederter Workshops, in denen die Masterelemente „Detail Hochbau“ und „Fußgängerbrücke“ vorbereitet werden. Im Anschluss führten die Forschenden der HTWK Leipzig die knapp 40 Teilnehmenden durch das Carbonbetontechnikum und erläuterten dessen Aufbau, Funktionsweise und zukünftige Pläne.

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news-5962 Tue, 25 Apr 2023 13:02:29 +0200 Nachhaltiges und klimafreundliches Bauen https://nachhaltigesbauen.htwk-leipzig.de/aktuelles/newsdetail33/artikel/5962 Am Institut für Betonbau starten zwei neue Forschungsprojekte für mehr Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung im Bauwesen

Das Bauwesen muss umdenken: Denn Errichtung, Instandhaltung und Betrieb von Gebäuden verbrauchen rund 40 Prozent aller Rohstoffe und der Energie weltweit. Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung sind deshalb zwei angestrebte Ziele. Am Institut für Betonbau (IfB) der HTWK Leipzig forschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler deshalb seit vielen Jahren, um sowohl klassischen Bau mit Stahlbeton zu optimieren als auch nachhaltige Bauweisen voranzubringen. Die beiden neuen Forschungsprojekte „SlideTex“ und „LPP“ können ebenso dazu beitragen.

„SlideTex“: Bodenplatten mit weniger Bewehrungsstahl bauen

Das Forschungsprojekt „SlideTex“ zielt auf Ressourcenschonung im Stahlbetonbau ab – und zwar speziell bei Bodenplatten: Diese bilden die Schnittstelle zwischen Bauwerk und Baugrund und übertragen Lasten in den Untergrund. Unmittelbar nach der Herstellung von Bodenplatten kann es allerdings zu Rissen im noch jungen Beton kommen, die beispielsweise entstehen, wenn sich der Beton abkühlt und zusammenzieht; dabei entsteht ungewollt auch Reibung mit dem Untergrund. „Die Reibung mit dem Untergrund könnte durch die innovative textile Gleitschicht verringert werden“, erklärt Projektmitarbeiter Florian Junker vom IfB. Im Forschungsprojekt, das seit März 2023 für zweieinhalb Jahre vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert wird, wollen die HTWK-Forschenden mit den Kooperationspartnern, dem Steinbeis-Innovationszentrum „promatik“ sowie den Industriepartnern Drytech Abdichtungstechnik GmbH und Spandauer Velours GmbH & Co. KG, solch eine textile Gleitschicht entwickeln und anschließend im Labor und bei baustellennahen Versuchen testen. Ziel des Projekts ist es, die Reibung und den damit verbundenen Stick-Slip-Effekt zwischen Stahlbetonbodenplatte und Baugrund zu verringern und somit die Rissgefahr des Stahlbetons und die notwendige Menge an Betonstahlbewehrung zu reduzieren.

Die SlideTex-Gleitschicht kann bei nahezu allen herzustellenden Betonbodenplatten eingesetzt werden und bietet eine kosteneffiziente, ressourcensparende Alternative zu herkömmlichen Lösungen. Die Anwendung ermöglicht es, bis zu 75 Prozent Bewehrungsstahl gegenüber der derzeitigen Lösung einzusparen, was zu einer Reduzierung des Treibhauspotentials und verringerten Baukosten führt.

Prof. Klaus Holschemacher, der Direktor des IfB, betont die Bedeutung des Projekts: „Die geplante SlideTex-Gleitschicht ist ein wichtiger Schritt in Richtung ressourcenschonenderes Bauen und unterstützt die Ziele der Bundesregierung zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen. Wir sind sehr zuversichtlich, dass das Projekt erfolgreich sein wird und einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit in der Baubranche leisten kann.“ Die Gleitschicht ist besonders für Bodenplatten geeignet, bei denen Risse unbedingt vermieden werden sollten, beispielsweise bei wasserundurchlässigen Bauwerken wie Tiefgaragen, Schwimmbecken oder Kellern von Wohn- und Bürogebäuden.

„LPP“: Weniger CO2 durch Putz in Innenräumen aus Pflanzenkohle und Lehm

Mit dem Forschungsprojekt „LPP“ startet ein neues Projekt im Bereich des Massivbaus, das ebenso auf klimafreundliches Bauen abzielt und insbesondere den CO2-Ausstoß deutlich reduziert: Im Projekt soll ein Innenputz aus den natürlichen Rohstoffen der Pflanzenkohle entwickelt werden, der als klimaschützender Kohlenstoffspeicher im Hochbau eingesetzt werden kann. In Kombination mit Lehm kann ein Innenputz auf Pflanzenkohlebasis deshalb eine klimafreundliche Alternative zu herkömmlichen emissionsintensiven Putzen aus Zement, Gips und Kalk sein. Der eingelagerte Kohlenstoff kann aber noch mehr: Zum einen speichern die Pflanzenkohlepartikel wie der Lehm auch die Raumluftfeuchtigkeit zwischen; so kann ganzjährig in Innenräumen ein gleichbleibendes Raumklima erzeugt werden, das für mehr Behaglichkeit sorgt. Zum anderen kann der Pflanzenkohle-Lehm-Putz Gerüche und Feinstaub aus der Luft binden sowie Elektrosmog abschirmen.

Das Projekt startete am 1. März 2023 und wird bis Ende 2023 vom BMWK gefördert. Das IfB übernimmt dabei die Rolle der wissenschaftlichen Begleitung für die beiden Praxispartner LESANDO GmbH und e4f e&s GmbH.

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news-5939 Tue, 18 Apr 2023 11:17:02 +0200 Die HTWK Leipzig auf der BAU in München https://nachhaltigesbauen.htwk-leipzig.de/aktuelles/newsdetail33/artikel/5939 Weltleitmesse für Architektur, Materialien und Systeme (17.-22. April 2023)

Alle zwei Jahre treffen sich Expertinnen und Experten aus den Bereichen Architektur, Bauingenieurwesen und Handwerk mit Investorinnen und Investoren sowie Industrie- und Handelsvertreterinnen und -vertretern bei der „BAU“-Messe in München, um sich über die neusten Trends und Innovationen der Baubranche auszutauschen.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Institut für Betonbau (IfB) der HTWK Leipzig stellen gemeinsam mit dem Netzwerk für Carbonbeton „C³ – Carbon Concrete Composite e. V.“ – auf der BAU 2023 das weltweit erste Haus aus Carbonbeton, den CUBE, sowie weitere Innovationen vor. Der CUBE wurde im September vergangenen Jahres in Dresden eröffnet.

Der „C³ – Carbon Concrete Composite e. V.“ präsentiert die Ergebnisse aus Deutschlands größtem Bauforschungsprojekt. Mithilfe ausgewählter Demonstratoren werden zahlreiche Vorteile von Carbonbeton anschaulich dargestellt. Durch den Einsatz von Carbonbeton können Bauteile deutlich schlanker gebaut und damit, bei gleichem Dämmwert, mehr nutzbare Fläche erzeugt werden. Ein Wandelement, das auf der Messe ausgestellt wird, verdeutlicht dies. Es besteht aus zwei durch Anker aus glasfaserverstärktem Kunststoff miteinander verbundenen 3 cm dicken Carbonbetonplatten. Zwischen den Platten ist eine 8 cm dicke Schicht aus Aerogel-Wärmedämmung eingebaut. Das Dämmmaterial des Startups „aerogel-it“ ist eine Weltneuheit auf der Messe. Es besteht aus dem Holzbestandteil Lignin und ist zu 100 Prozent biobasiert und erneuerbar. Das Aerogel erreicht als Schüttung eine Wärmeleitfähigkeit von 0,021 W/mK und stellt damit die meisten konventionellen Wärmedämmstoffe in den Schatten.

Auf der Messe in München wird Dr. Alexander Kahnt, Leiter der Forschungsgruppe „Nachhaltiges Bauen“ des IfB, gemeinsam mit anderen IfB-Forschenden eine weitere Innovation präsentieren: ein prototypisches Schaltelement auf Basis von Carbonfasern. Die elektrische Leitfähigkeit des Carbons wird dabei genutzt, um beispielsweise eine Hand nahe der Betonoberfläche zu erkennen. Über eine Auswertungselektronik können dann Gebäudefunktionen wie beispielsweise Beleuchtung oder Verschattungen gesteuert werden. An der HTWK Leipzig wird dazu am Institut für Prozeßautomation und Eingebettete Systeme (PAES) und am Institut für Betonbau (IfB) im Projekt CarboCapSense seit Sommer 2022 geforscht. Zukünftig soll die Technologie eingesetzt werden, um Teile der Elektroinstallation von Gebäuden in Carbonbetonfertigbauteile zu integrieren. Das erfolgt dann bereits im Betonwerk anstatt, wie heute üblich, erst auf der Baustelle – alles ohne den Einsatz von metallischen Leitern.

Ort: Halle A1, Stand 514

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news-5643 Wed, 15 Feb 2023 14:43:20 +0100 Mehr Klimaschutz im Bau https://nachhaltigesbauen.htwk-leipzig.de/aktuelles/newsdetail33/artikel/5643 Zum 14. Mal findet am 30. März 2023 an der HTWK Leipzig die Tagung Betonbauteile statt: Das Programm ist online und die Anmeldung geöffnet.

Die sächsische Bauwirtschaft soll nachhaltiger werden, so der Tenor der aktuellen Debatte im sächsischen Landtag. An der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) ist dies bereits seit vielen Jahren ein Schwerpunkt in der Forschung. Auch die 14. Tagung Betonbauteile, die am 30. März 2023 an der Hochschule stattfindet, befasst sich mit Aspekten der Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz sowie mit klassischen Massivbauthemen. Das Programm zur Tagung ist nun online; die Anmeldung geöffnet.

Klaus Holschemacher, Professor für Stahlbetonbau und Leiter des Instituts für Betonbau (IfB) der Fakultät Bauwesen der HTWK Leipzig: „Die Tagungsreihe Betonbauteile berichtet im zweijährigen Rhythmus über den Stand der Forschung und aktuelle Entwicklungen hinsichtlich Planung, Konstruktion und Ausführung von Bauteilen aus Beton, Stahlbeton und Spannbeton. In diesem Jahr befassen sich die zwölf Vorträge namhafter Referenten aus Baupraxis und Wissenschaft mit Hintergründen und Fortschreibung der normativen Grundlagen, baustofflichen Innovationen und neuen Anforderungen an die Planung und Ausführung von Betonbauteilen.“

Vorträge und begleitende Fachausstellung

Im Mittelpunkt des ersten Tagungsschwerpunktes steht das Bauen mit Carbonbeton: Die Referenten gehen dabei intensiv auf Ausführung und Bemessung von Bauteilen aus dem Baustoff der Zukunft ein. Ebenso wird es einen Vortrag zum Carbonbetontechnikum der HTWK Leipzig geben. In der weltweit ersten Modellfabrikwird die automatisierte Fertigung von Bauteilen aus Carbonbeton erprobt.  Im anschließenden Themenkomplex zum klassischen Massivbau werden Problemstellungen angesprochen, unter anderem zur Bemessung der Mindestbewehrung für Zwangbeanspruchung, zur neuen DAfStb-Richtlinie Stahlfaserbeton, zu Bauzuständen von Halbfertigteilen und nachträglich installierten Bewehrungsanschlüssen unter Brandeinwirkung. Dies ist unterem für Bauingenieurinnen und Bauingenieure in der Tragwerksplanung sowie für die Bauausführung von Interesse. Im letzten Veranstaltungsblock gehen die Experten auf die DAfStb-Planungshilfe „Nachhaltig Bauen mit Beton“, die Holz-Beton-Verbundbauweise und die neue Normengeneration DIN 1045 ein. Abschließend stellt IfB-Mitarbeiter Dennis Messerer ein innovatives Monitoringkonzept vor, das auf der Faseroptik basiert und dazu beitragen kann, den Bauwerksbestand zu erhalten.

Begleitend zum Vortragsprogramm wird es eine Fachausstellung mit Firmen der Bauindustrie sowie von Baufachverlagen und Softwareherstellern geben, für die sich bereits mehr als zehn Aussteller angemeldet haben. Für interessierte Firmen, die bei der Fachausstellung dabei sein möchten, stehen noch wenige Plätze zur Verfügung. Interessenten melden sich bei den Organisatoren der Tagung.

Die Fachtagung ist eine Gemeinschaftsveranstaltung der HTWK Leipzig, des Fachverbandes Beton- und Fertigteilwerke Sachsen/Thüringen e.V.  und des InformationsZentrums Beton.

Hintergrund zum Institut für Betonbau

Das Institut für Betonbau der HTWK Leipzig wurde 2006 gegründet. In den Forschungsgruppen Massivbau und Nachhaltiges Bauen spielen unter anderem umweltkonforme und nachhaltige neue Baustoffe eine wichtige Rolle in Forschungsprojekten, ebenso baustoffliche und bauteilspezifische Analysen. In der jüngsten Forschungsgruppe Sensorik und Messtechnik sollen ganzheitliche Lösungen zur Zustandsüberwachung von Bauwerken und Bauteilen, aber auch von klassischen Laborversuchen ermöglicht werden.

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news-5578 Mon, 23 Jan 2023 10:11:08 +0100 „Cube: Neues Bauen mit Carbonbeton“ - Buchvorstellung und Rundgang in der Modellfabrik https://nachhaltigesbauen.htwk-leipzig.de/aktuelles/newsdetail33/artikel/5578 Die HTWK Leipzig lädt am 9. Februar 2023 ins Carbonbetontechnikum ein: Es geht um den Baustoff der Zukunft. Eintritt frei!

Carbonbeton gilt als Baustoff der Zukunft: Er ist ökologischer, langlebiger und effizienter als Stahlbeton, denn er spart Ressourcen wie Sand und Zement und hat eine deutlich bessere CO₂-Bilanz. In verschiedenen Forschungsprojekten wurde der Verbundwerkstoff erprobt. Nun soll er in die Anwendung überführt werden. Jüngste Beispiele zeigen wie es gehen kann: Ende September 2022 wurde in Dresden der „Cube“, das weltweit erste Haus aus Carbonbeton, eröffnet. Tags darauf weihte die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur in Leipzig (HTWK Leipzig) ihr Carbonbetontechnikum ein – eine weltweit einzigartige Modellfabrik, in der die automatisierte Fertigung von Carbonbetonbauteilen getestet wird. Im Dezember 2022 erschien im Wasmuth & Zohlen Verlag ein neues Buch zum Innovationshaus „Cube“ und zur Forschungsgeschichte des zukunftsfähigen Verbundwerkstoffs.

Buchvorstellung mit anschließendem Rundgang am 9. Februar 2023 in Leipzig

Am Donnerstag, den 9. Februar 2023, lädt die HTWK Leipzig in das Carbonbetontechnikum zur Buchvorstellung ein. Nach einer Begrüßung von Klaus Holschemacher, Professor für Stahlbetonbau und Direktor des Instituts für Betonbau an der HTWK Leipzig, werden Herausgeber Prof, Manfred Curbach sowie Bernhard Elias und Rudolf Spindler vom Wasmuth & Zohlen Verlag über das Buch „Cube: Neues Bauen mit Carbonbeton“ sprechen und Publikumsfragen beantworten. Anschließend können die Gäste am geführten Rundgang durch die Modellfabrik teilnehmen und beim Get-together vertiefende Gespräche mit Fachleuten über den Baustoff der Zukunft, den „Cube“ sowie das Carbonbetontechnikum der HTWK Leipzig führen. Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung wird per E-Mail gebeten: cbt (at) htwk-leipzig.de.

Prof. Klaus Holschemacher: „Für uns ist die Buchvorstellung ein toller Anlass, um das Carbonbeontechnikum der HTWK Leipzig der breiten Öffentlichkeit zu zeigen. Hier erforschen wir, welche Prozesse eine effiziente Produktion von Carbonbeton ermöglichen, um damit ökologisch und ökonomisch vorteilhafte Bauteile herzustellen. Denn auch wenn Carbonbeton und Stahlbeton vergleichbare Anwendungsgebiete haben, müssen alle Produktionsschritte und Maschinen an den neuen Baustoff angepasst und zum Teil völlig neu gedacht werden. Insbesondere können wir hier Bauunternehmen zeigen, wie sie ihre Produktionsstätten gestalten müssen, um Carbonbetonbauteile zu produzieren.“

Buch zum „Cube“ und zur Forschungsgeschichte

Hinter dem Baustoff und dem Innovationshaus „Cube“ stehen fast 30 Jahre Forschung vor allem in Dresden, Aachen, Leipzig. Dazu war in Sachsens Landeshauptstadt Dresden Deutschlands größtes Bauforschungsprojekt „C3 – Carbon Concrete Composite“ angesiedelt, das Ende September 2022 abgeschlossen wurde. Der gleichnamige Verband besteht weiterhin. Aktuell engagieren sich 116 Unternehmen, Institutionen und Verbände darin, darunter auch die HTWK Leipzig. Vorstandsvorsitzender vom C3-Verband sowie Bauherr des „Cube“ ist Manfred Curbach, Direktor des Instituts für Massivbau an der Technischen Universität Dresden: „Insgesamt ist nach fast 30 Jahren Forschung zum Thema Carbonbeton etwas völlig Neues entstanden. Wir präsentieren einen Baustoff, der ökologisch vernünftiger ist als Stahlbeton, der auch langlebiger und werterhaltender ist. Statt massig haben wir filigran gebaut, statt geklotzt viel nachgedacht, was man besser machen kann.“

Das zweisprachige und 242-seitige Buch „Cube: Neues Bauen mit Carbonbeton“ dokumentiert mit vielen Fotos und Texten den Bau und die Gestaltung des „Cube“, stellt die am Projekt beteiligten Partner vor und beleuchtet Geschichte und Zukunft der Materialkombination Carbonbeton. So erhalten Interessierte vielfältige Einblicke in die Planung des „Cube“, das Raumkonzept, den konstruktiven Aufbau der Bauteile sowie die Anwendung und Nachhaltigkeit von Carbonbeton. Am Ende des Buches sind Daten und Fakten sowie alle Baubeteiligten mit Kontaktdaten aufgeführt. Fachleute aus Architektur, Bauwesen, Verwaltung und Bauindustrie können sich so über das Bauen der Zukunft informieren, das im Zeichen von Klimaschutz und Ressourceneffizienz steht.

Programm

18:30 Uhr: Einlass
19:00 Uhr: Begrüßung durch Prof. Klaus Holschemacher, Direktor des Instituts für Betonbau der HTWK Leipzig
19:05 Uhr: Buchvorstellung und Gespräch mit Herausgeber Prof. Manfred Curbach, Bernhard Elias und Rudolf Spindler
20:00 Uhr: Geführter Rundgang durch das Carbonbetontechnikum
20:30 Uhr: Get-together

Anmeldung

bitte per E-Mail an: cbt (at) htwk-leipzig.de

Adresse Carbonbetontechnikum

HTWK Leipzig – Carbonbetontechnikum
Hans-Weigel-Straße 2b, 04319 Leipzig
(auf dem MPFA-Gelände)

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news-5556 Mon, 09 Jan 2023 15:04:01 +0100 Erfolgreiche Verteidigung https://nachhaltigesbauen.htwk-leipzig.de/aktuelles/newsdetail33/artikel/5556 Steffen Rittner vom Institut für Betonbau der HTWK Leipzig hat am 05.12.2022 seine am Institut für Textilmaschinen und Textile Hochleistungswerkstofftechnik der TU Dresden (ITM) erarbeitete Dissertation erfolgreich verteidigt.Im Rahmen seiner wissenschaftlichen Arbeit mit dem Titel „Entwicklung einer flexibel einstellbaren und modular aufgebauten Technologie auf Basis des Multiaxialkettenwirkens zur Fertigung von anforderungsgerechten Verstärkungshalbzeugen für nachhaltige Composite-Anwendungen“ befasste er sich mit der zielgerichteten, ressourcen- und kosteneffizienten Fertigung textiler Verstärkungshalbzeuge, die in Faserverbundanwendungen, z. B. im Automobil- und Rotorblattbau sowie Bauwesen, eingesetzt werden.

Die Dissertationsverteidigung fand unter dem Vorsitz von Herrn Prof. Majschak (Institut für Naturstofftechnik der TU Dresden) an der TU Dresden statt. Die Arbeit wurde durch Herrn Prof. Cherif (ITM) und Herrn Prof. Lottes (Hochschule Hof) begutachtet. Als Beisitzende begleiteten Herr Prof. Kyosev (ITM) und Herr Prof. Holschemacher (Institut für Betonbau der HTWK Leipzig) das Promotionsverfahren.

Steffen Rittner wünscht sich von Institutionen und Industriepartnern einerseits die Weiterentwicklung der im Rahmen der Arbeit entwickelten modularen Technologielösungen und Fertigungskonzepte. Andererseits soll der Blick über den Tellerrand die Auseinandersetzung mit völlig neuen technologischen Ansätzen ggf. auch die Zusammenführung und / oder die Kombination von unterschiedlichen Fertigungstechnologien gewagt werden, um neue Horizonte zu erreichen. „Mit den in die Multiaxialkettenwirktechnik entwickelten prozessintegrierbaren Modulen soll ein Beitrag zur ressourcen- und kosteneffizienteren Fertigung von textilen Verstärkungshalbzeugen geleistet werden und ressourcenvergeudende Technologien abgelöst werden.“

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news-5442 Wed, 30 Nov 2022 11:53:14 +0100 Neueste Entwicklungen im Betonbau https://nachhaltigesbauen.htwk-leipzig.de/aktuelles/newsdetail33/artikel/5442 Nachhaltig und innovativ: Institut für Betonbau mit drei Forschungsgruppen auf der 10. Betonfachtagung 2022 in Leipzig vertreten (30.11.-01.12.)

Innovative Verbundwerkstoffe wie Carbonbeton, neue Möglichkeiten des Bauens mit 3D-Druck oder Hybridkonstruktionen mit Holz und Beton sollen die Baubranche ressourcen- und klimafreundlicher machen. Die neuesten Entwicklungen im Betonbau werden am 30. November und 1. Dezember 2022 auf der 10. Betonfachtagung in Leipzig präsentiert. Gemeinsam mit dem Informationszentrum Beton, der Technischen Universität Dresden (TU Dresden) und der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden richtet die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) die zweitägige Fachtagung mit der begleitenden Fachausstellung in diesem Jahr aus.

„Wir freuen uns, zum ersten Mal mit dem Institut für Betonbau der HTWK Leipzig zentraler Partner der Betonfachtagung zu sein. Seit mehr als 15 Jahren bringen wir unsere Expertise sowohl zum Massivbau als auch zum nachhaltigen Bauen für umweltkonformes und nachhaltiges Bauen der Zukunft mit ein“, sagt Klaus Holschemacher, Professor für Stahlbetonbau und Direktor des Instituts für Betonbau (IfB).

Innovatives und nachhaltiges Bauen

Bei der zweitägigen Tagung werden in vier Themenblöcken die neuesten Entwicklungen im Betonbau vorgestellt. In der ersten Session zu Baustoffinnovationen referiert unter anderem IfB-Direktor Holschemacher zum „Bauen im Klimawandel“: „Indem Holz und Beton verbunden werden, können Ressourcen erheblich eingespart werden. Daher forscht das IfB schon seit vielen Jahren an der Holz-Beton-Verbund (HBV)-Bauweise. Zuletzt wurden hanffaserkunststoffverstärkte, hochleistungsfähige und ressourceneffiziente HBV-Decken entwickelt, welche diese Bauweise auch für weitgespannte Decken im Hochbau interessant machen soll.

Weitere klimafreundliche und ressourcenschonende Einsatzmöglichkeiten von Betonen werden im zweiten Themenkomplex zur Nachhaltigkeit beleuchtet. Unter anderem erklärt IfB-Mitarbeiter Ludwig Hertwig, wieso zur Herstellung von Beton alkalisch aktivierte Bindemittel (AAB) eine Alternative zu herkömmlichen Zementen sind. Hertwig: „In Forschungsprojekten am Institut für Betonbau konnte gezeigt werden, dass die Verwendung von AAB-Betonen für ein Transportbetonwerk möglich ist und sich das Bindemittel auch für die Herstellung von Textilbeton eignet.“

Außerdem hält IfB-Mitarbeiter Wladislaw Polienko einen Vortrag zur „Stützenverstärkung mit Carbonbeton“: „Indem die korrosionsbeständige Bewehrung aus Kohlenstofffasern in eine Feinbetonmatrix eingebettet wird, entfällt die sonst übliche Betondeckung. Dadurch resultieren im Vergleich zum traditionellen Stahlbeton geringere Schichtdicken und damit geringere Eigenlasten bei gleicher oder sogar höherer Tragfähigkeit."

Regelwerke und Praxisbeispiele

Am zweiten Tag befasst sich die Tagung mit Regelwerken, also Neuerungen für Normen im Baubereich, sowie Bauwerken im Ingenieur- und Hochbau. Beispielsweise geht es dort um auch Carbonbeton in der Baupraxis. Dazu wurde jüngst in Dresden Ende September 2022 das erste Haus aus Carbonbeton fertiggestellt: Der Cube. Daran beteiligt waren federführend die TU Dresden und unter anderem auch die HTWK Leipzig. Außerdem eröffnete die HTWK Leipzig am 29. September 2022 das Carbonbetontechnikum in Leipzig-Engelsdorf. „In der Modellfabrik erforschen wir, welche Prozesse eine effiziente Produktion von Carbonbeton ermöglichen, um damit ökologisch und ökonomisch vorteilhafte Bauteile herzustellen. Außerdem zeigen wir hier Bauunternehmen, wie sie ihre Produktionsstätten gestalten müssen, um Carbonbetonbauteile zu produzieren“, so Holschemacher.

Neben den Fachvorträgen können die Teilnehmenden aus Forschung und Wirtschaft in der begleitenden Fachausstellung weitere Informationen zu einzelnen Forschungsgruppen oder Industriepartnern erhalten sowie mit Fachexpertinnen und -experten ins Gespräch kommen.

Hintergrund zum Institut für Betonbau

Das Institut für Betonbau der HTWK Leipzig wurde 2006 gegründet. In den Forschungsgruppen Massivbau und Nachhaltiges Bauen spielen unter anderem umweltkonforme und nachhaltige neue Baustoffe eine wichtige Rolle in Forschungsprojekten, ebenso baustoffliche und bauteilspezifische Analysen. In der jüngsten Forschungsgruppe Sensorik und Mestechnik sollen ganzheitliche Lösungen zur Zustandsüberwachung von Bauwerken und Bauteilen, aber auch von klassischen Laborversuchen ermöglicht werden.

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news-5294 Thu, 29 Sep 2022 13:00:00 +0200 Modellfabrik für Carbonbeton in Leipzig eröffnet https://nachhaltigesbauen.htwk-leipzig.de/aktuelles/newsdetail33/artikel/5294 Carbonbeton ist deutlich nachhaltiger als Stahlbeton. An der HTWK eröffnete mit dem Carbonbetontechnikum eine weltweit einzigartige ModellfabrikBeton kann große Lasten tragen, brennt nicht, ist unempfindlich gegenüber äußeren Einflüssen und günstig in der Her­stellung. Mit Stahl als Bewehrung kann Beton beachtliche Flächen überspannen. Die Kehrseite ist ein enormer Rohstoff- und Energieverbrauch, ganz zu schweigen von den Treibhausgasemissionen. Carbonbeton kann die Vorzüge von Stahlbeton übertreffen und gleichzeitig Ressourcen sparen. Um den Weg des neuen Verbundwerkstoffs in die breite Anwendung zu beschleunigen, wurde heute eine weltweit einzigartige Modellfabrik für die automatisierte Fertigung von Bauteilen aus Carbonbeton an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) eröffnet: Das rund tausend Quadratmeter große Carbonbetontechnikum. An der Eröffnungsfeier in Leipzig-Engelsdorf nahmen rund hundert Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft teil.

„In Leipzig wird ein nächstes Kapitel für zukunftsfähiges Bauen aufgeschlagen. Wir weihen heute einen weiteren Leuchtturm sächsischer Ingenieurkunst ein. Das Carbonbetontechnikum ist ein sächsisches Markenzeichen – wie auch das CUBE, das neue, weltweit erste Gebäude aus Carbonbeton in Dresden. Die einzigartige Modellfabrik der HTWK Leipzig schafft gute Grundlagen für ein digitales, ressourcen- und klimaschonenderes Zeitalter auf dem Bau. Ich freue mich über diese Innovationen aus Sachsen. Sie sind wichtig für die Baubranche und für die regionale Entwicklung im Freistaat“, so Thomas Schmidt, Sächsischer Staatsminister für Regionalentwicklung.

„Die HTWK Leipzig verzeichnet mit über 17,51 Millionen Euro die bisher höchste eingenommene Drittmittelsumme und ist damit eine der forschungsstärksten Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Deutschland. Wir sind ein starker Partner in der Wissenschaft, für die regionale Wirtschaft und freuen uns, dass wir mit dem Carbonbetontechnikum eine weitere, hervorragende Möglichkeit bekommen, gemeinsam zu forschen und Innovationen anwendungsnah erproben zu können. In der Kooperation kommen insbesondere unsere Kompetenzen auf dem Gebiet der Automatisierung von Fertigungsprozessen und unser Engagement für Klimaschutz und Nachhaltigkeit zum Tragen“, so Prof. Mark Mietzner, Rektor der HTWK Leipzig.

„Im Carbonbetontechnikum erforschen wir, welche Prozesse eine effiziente Produktion von Carbonbeton ermöglichen, um damit ökologisch und ökonomisch vorteilhafte Bauteile herzustellen. Denn auch wenn Carbonbeton und Stahlbeton vergleichbare Anwendungsgebiete haben, müssen alle Produktionsschritte und Maschinen an den neuen Baustoff angepasst und zum Teil völlig neu gedacht werden“, so Prof. Klaus Holschemacher vom Institut für Betonbau der HTWK Leipzig. „Hier zeigen wir Bauunternehmen, wie sie ihre Produktionsstätten gestalten müssen, um Carbonbetonbauteile zu produzieren.“

Automatisierte Fertigung spart Ressourcen und Kosten

Drei Industrieroboter und 64 Meter an Rolltischen sorgen im Carbonbetontechnikum dafür, dass die Fertigung von bis zu 3,125 Meter breiten und 1,25 langen Bauteilen automatisch abläuft. Die fertigen Bauteile können an einem speziell entwickelten Kipptisch per Kran entnommen werden. Anfang 2023 sollen die derzeit noch im Aufbau befindlichen Bereiche Betonage und Qualitätsprüfung in Betrieb gehen.

Besonders stolz sind die Leipziger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf eine Innovation: Im Carbonbetontechnikum fertigt ein Roboter die Bewehrung aus Carbon individuell vor Ort. Dazu legt er innerhalb von wenigen Minuten Carbongarn gitterförmig zu genau der Geometrie, die für ein bestimmtes Bauteil benötigt wird. Ein riesiger Fortschritt: Wird bislang Carbon verwendet kommen fast immer vorgefertigte Carbonmatten mit Standardmaßen zum Einsatz. Sie müssen für die eigentliche Anwendung zugeschnitten oder zusammengelegt werden. „Durch die direkte Garnablage sparen wir nicht nur Transportwege, sondern auch bis zu 40 Prozent des teuren und energieintensiven Materials Carbon. Damit fallen die Herstellungskosten von Carbonbetonbauteilen auf das Niveau vergleichbar leistungsfähiger Stahlbetonbauteile“, prognostiziert Otto Grauer, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Betonbau der HTWK Leipzig.

Modellfabrik ermöglicht neue Innovationen

Für die Leipziger Forschenden ist die direkte Garnablage eine Schlüsseltechnologie, denn sie ermöglicht es auch, nützliche Funktionen wie Heizelemente oder Sensorik direkt in Bauteile zu integrieren. „Nachdem ein Roboter die Gitterstruktur für die Bewehrung des Bauteils abgelegt hat, könnte er zukünftig an einer bestimmten Stelle eine zusätzliche Struktur aus Carbongarn legen und so beispielsweise einen kapazitiven Sensor nachbilden. Wer später an dieser Stelle an das Bauteil fasst, könnte das Licht an- und ausschalten – ähnlich einem Touchscreen, ganz ohne Schalter“, so der wissenschaftliche Mitarbeiter Tobias Rudloff vom Institut für Prozessautomation und Eingebettete Systeme der HTWK Leipzig. Im Carbonbetontechnikum können Visionen wie diese erprobt und in die Anwendung überführt werden. Aktuell laufen fünf Forschungsprojekte zur Weiterentwicklung der Carbonbetonbauweise mit einem Fördervolumen von insgesamt 2,5 Millionen Euro.

Das Carbonbetontechnikum wurde im Rahmen von Deutschlands größtem Bauforschungsprojekt C³ – Carbon Concrete Composite durch das Bundeswissenschaftsministerium sowie durch den Freistaat Sachsen gefördert. Die Eröffnung war Programmpunkt der vom C³-Verband organisierten Carbon- und Textilbetontage in Dresden.

Hintergrund

Die Bauindustrie verbraucht rund 40 Prozent der weltweit abgebauten Rohstoffe. Zudem gehen rund ein Drittel der ge­samten Treibhausgasemissionen auf das Bauen, Nutzen und Rückbauen von Gebäuden zurück. Mit über 100 Millionen verbauten Kubikmetern im Jahr ist Stahlbeton der wichtigste Baustoff Deutschlands. Bauteile aus Carbonbeton sind bei gleicher Leistungsfähigkeit um ein Vielfaches dünner und leichter als solche aus Stahlbeton. Dadurch wird nicht nur weniger Beton und damit weniger Zement, Kies, Sand und Wasser benötigt, sondern auch deutlich weniger Energie für Herstellung, Transport und Logistik.

www.carbonbetontechnikum.de

Autorin: Dr. Rebecca Schweier

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news-5050 Tue, 14 Jun 2022 07:31:18 +0200 Déjà-vu: Doppelsieg für die HTWK-Betonkanus! https://nachhaltigesbauen.htwk-leipzig.de/aktuelles/newsdetail33/artikel/5050 Das BetonkanuTeam HTWK Leipzig war auch bei der 18. Betonkanu-Regatta in Brandenburg erfolgreichAm 10. Juni 2022 war es wieder soweit: Die 18. Betonkanu-Regatta fand bei schönstem Wetter auf der Regatta-Strecke auf dem Beetzsee in Brandenburg statt. 700 Studierende in 80 Teams aus 30 Institutionen paddelten in 45 Kanus um den Sieg. Wieder vorn dabei war das BetonkanuTeam Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) mit dem Kanu „BOOTANIK“. Frederike Neuhaus und Johanna  Jachmann gewannen überragend bei den Damen, Jakob Hank und Willi Neuhaus verteidigten die Spitzenposition der Leipziger Kanuten. Zu fahren waren 100 Meter geradeaus mit einer anschließenden 180-Grad-Wendung. Um zwei Bojen ging es im Slalom dann 100 Meter zurück ins Ziel.

Der Beetzsee, ein alter Bekannter

„Trotz starker Konkurrenz unter anderem aus Dresden, Weimar und Hannover konnten wir den Titel der Herren verteidigen und zusätzlich den Titel der Damen zurück nach Leipzig holen“, freut sich Teammitglied Jan Teuchert. Seit mittlerweile sieben Jahren tüftelt das BetonkanuTeam HTWK Leipzig an schnellen und leistungsfähigen Kanus aus Textilbeton.
Die erste Regatta für das Team fand 2015 auch auf dem Beetzsee statt. Mit von der Partie war damals neben der „Weißen Elster“ auch die „BUGAtti“, mit welcher die Damen in einem packenden Finale auf Platz vier paddelten. So war es folgerichtig, dass in diesem Jahr die „BUGAtti“ als Trainingsboot und Glücksbringer mitkam. „Den Pechpreis wollten wir nach der letzten Regatta unbedingt vermeiden“, erinnert Leon Voigt an das dramatische Damen-Finale 2019 in Heilbronn. Als strahlende Sieger gingen beide Mannschaften aus den Rennen hervor. Die HTWK Leipzig zieht mit dem nun dritten Doppelsieg im sportlichen Wettkampf nach 2007 (Vorgänger-Team) und 2017 in der Historie mit der Uni Twente gleich.

Erfolgreiche Weiterentwicklung der Kanus

Die Geometrie des Kanus stellt einen Kompromiss aus Wendigkeit und Geradeauslauf dar. Letzterer wurde durch eine eigens Betonfinne unterstützt. Optimiert wurde in diesem Jahr vor allem die Betonmischung und das Bewehrungskonzept. „Wir versuchen die Materialien für die Bewehrung sehr gezielt nach dem jeweiligen Bedarf einzusetzen“, erklärt Ludwig Hertwig. Anwendung fanden technische Textilien wie Carbon, Polyvinylalkohol (PVA) und Basalt. Diese textilen Bewehrungen ermöglichen die Herstellung von sehr dünnen Wandstärken. Die Wandstärke der 53 Kilogramm schlanken „BOOTANIK“ ist durchschnittlich 5 Millimeter. Zum Vergleich: Ein handelsübliches Kanu für zwei Personen wiegt um die 30 Kilogramm. Die Reling des Kanus wurde mit Carbonstäben verstärkt. Eine Anpassung der Leichtbetonmischung für den Einsatz von längeren Kurzfasern aus PVA war notwendig. „Das Team hat es auch dieses Mal eindrücklich geschafft, die zum Teil gegensätzlichen Anforderungen an die Konstruktion in Einklang zu bringen und zu einem stimmigen Gesamtkonzept zu verschmelzen“, erklärt Prof. Dr.-Ing. Klaus Holschemacher, der das Team fachlich betreut. „Innerhalb kurzer Zeit hat das Team dieses Projekt auf die Beine gestellt und konnte mit dem Betonkanu "BOOTANIK" an die Erfolge der letzten Jahre anknüpfen.“ resümiert Jan Teuchert die Saisonleistung.

Hintergrund

Das BetonkanuTeam HTWK Leipzig besteht vor allem aus Studierenden des Bauingenieurwesens und hat sich zum Ziel gesetzt, technisch anspruchsvolle Kanus aus Textilbeton zu konstruieren. Seit der Gründung vor sieben Jahren haben die Teammitglieder 14 Kanus gebaut und sich damit eine Spitzenposition im Betonkanu-Rennsport erfahren. Die Betonkanu-Regatta wird alle zwei Jahre vom Bundesverband der Deutschen Zementindustrie e.V. ausgerichtet und ist „eine Mischung aus Beton- und Bootsbautechnik, sportlichem Wettkampf und vor allem viel Spaß“, so der Veranstalter. Die Teilnehmenden kommen aus berufsbildenden Schulen, Fachhochschulen, Hochschulen und anderen Institutionen, an denen Betontechnik gelehrt wird. Die Regatta ist die größte Veranstaltung ihrer Art in Europa.

Nach der Regatta ist vor der Regatta. Wer sich also nicht scheut anzupacken und zu organisieren, kann sich gern unter betonkanu (at) htwk-leipzig.de melden. Denn wer kann schon von sich behaupten, ein Boot selbst gebaut zu haben?

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news-4685 Mon, 24 Jan 2022 11:49:25 +0100 Millionenförderung für Leipziger Carbonbetonforschung https://nachhaltigesbauen.htwk-leipzig.de/aktuelles/newsdetail33/artikel/4685 Mehr als ein ressourcenschonender Baustoff: HTWK Leipzig entwickelt multifunktionale, genormte Bauteile aus Carbonbeton für Wohnungs- und Industriebau

Carbonbeton kann einen essenziellen Beitrag zum klimagerechten Bauen leisten, denn im Gegensatz zum bislang üblicherweise verwendeten Stahlbeton spart der neue Baustoff Ressourcen wie Sand und Zement und hat eine deutlich bessere CO₂-Bilanz. Darüber hinaus bietet Carbonbeton viele Ansatzpunkte für modernes Bauen. Beispielsweise können Heizungs- und Elektroinstallationen in Wände aus Carbonbeton integriert werden. Wie solche Anwendungen in die Wirtschaft überführt werden können, erproben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) in zwei neuen Forschungsprojekten gemeinsam mit Praxispartnerinnen und -partnern.

Multifunktionale Muster-Bauteile sollen Industriestandard werden

Muster-Bauteile aus Carbonbeton, die mit verschiedenen Wärmesystemen verbundenen sind, will ein Bündnis aus 15 Partnerinnen und Partnern aus Sachsen und Sachsen-Anhalt im Rahmen des Projekts „Industriestandard Carbonbeton (ISC)“ erarbeiten. Unter ihnen ist auch das an die HTWK Leipzig angegliederte Forschungs- und Transferzentrum (FTZ), das seit seiner Gründung vor 25 Jahren ein wichtiges Bindeglied zwischen der Hochschule und der regionalen Wirtschaft darstellt.

Die beteiligten FTZ-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler entwickeln Elemente für integrierte Wand- und Flächenheizungen. „Damit Wärmesysteme in die Bauteile integriert werden können, müssen verschiedene Voraussetzungen gegeben sein. Die elektrische Nutzung von Carbon ist neu und weder normiert noch standardisiert. Dazu gibt es keine Erfahrungen und dies gilt es nun in unterschiedlichsten Anwendungen zu erforschen“, sagt Tilo Heimbold, Elektrotechnik-Professor an der HTWK Leipzig und wissenschaftlicher Direktor des FTZ. Außerdem analysieren die FTZ-Forschenden die Energiebilanz und Sicherheit aller im Projekt produzierten Muster-Elemente, entwickeln für die Bauteile standardisierte und automatisierte Fertigungsprozesse, testen im FTZ-eigenen EMV-Zentrum deren elektromagnetische Verträglichkeit und führen die gewonnen Erkenntnisse in einem technischen Regelwerk zusammen.

Ziel des dreijährigen Forschungsprojekts ist die Entwicklung eines Industriestandards für Halbfertigbauteile aus Carbonbeton. Damit soll der Übergang zur Carbonbetonbauweise beschleunigt werden. Zur Umsetzung erhält das Bündnis seit Januar 2022 vom Bundesforschungsministerium rund acht Millionen Euro Fördermittel aus dem Innovations- und Strukturwandelprogramm „Rubin“. Rund 840.000 Euro entfallen auf das FTZ.

Bauteile mit integriertem Datenkommunikationsstandard AS-Interface

In einem weiteren neuen Forschungsprojekt integrieren Forscherinnen und Forscher der HTWK Leipzig Elektro- und Datentechnik auf Basis des industriellen Kommunikationsstandards AS-Interface in Carbonbetonbauteile. Denn Häuser aus Carbonbeton haben sehr schmale Wände, viel Platz für die zahlreichen Installationsleitungen, die sonst darin verbaut werden, bleibt nicht. Leitungen, Kabelkanäle und Schaltkästen sollten deshalb schon in der Bau- und Installationsphase reduziert werden.

„Durch AS-Interface kommunizieren zahlreiche Sensoren und Aktoren über ein und dasselbe Kabel miteinander. Selbst ihren benötigten Strom beziehen sie über dieses Kabel. Das spart Materialien und macht das System ausgesprochen robust und fehlersicher“, erklärt Projektleiter Heimbold, der seit rund 30 Jahren AS-Interface mitentwickelt. Die Technologie ist heute weltweit millionenfach im Einsatz und ermöglicht automatisierte Prozesse in Flughäfen, Fabriken und Gebäuden. Heimbold: „AS-Interface wird hauptsächlich in der Industrie verwendet. In unserem Forschungsprojekt wollen wir die Vorzüge der Technologie nun auch für Wohn- und Bürogebäude nutzbar machen.“ Exemplarisch sollen deshalb Fertigteile für ein Büro-Wandelement entstehen.

Hergestellt werden diese im neuen Carbonbetontechnikum der HTWK Leipzig. Betonbau-Professor Klaus Holschemacher erklärt: „Wir forschen seit Jahren zum neuen Baustoff Carbonbeton. In unserer neuen Versuchshalle zeigen wir die vollautomatisierte Herstellung von Carbonbetonbauteilen im Modellmaßstab.“

Für das Projekt „WallConnect“ stellt das Bundeswirtschaftsministerium aus dem Technologietransfer-Programm „Leichtbau“ bis Frühjahr 2024 ein Gesamtbudget von rund 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. Ein Drittel davon entfällt auf die HTWK Leipzig.

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news-4619 Thu, 06 Jan 2022 10:30:42 +0100 Neues 3D-Druck-Hybridverfahren soll Nachhaltigkeit im Bauwesen stärken https://nachhaltigesbauen.htwk-leipzig.de/aktuelles/newsdetail33/artikel/4619 Erik Knoch erforscht seit Januar 2022 in seinem Promotionsvorhaben, wie die Herstellung von Carbonbewehrungen noch ressourcenschonender und wirtschaftlich rentabler werden kannCarbonbeton leitet die Zukunft im Baugewerbe ein. Doch noch ist der Verbundwerkstoff nur in ausgewählten Anwendungen wirtschaftlich rentabel. So ist die Herstellung einzelner Bauteilkomponenten wie der Carbonbewehrung derzeit sowohl mit einem höheren Materialverbrauch als auch mit einem höheren Herstellungsaufwand verbunden. Eine ausreichende Automatisierung gibt es hier bislang nicht. Eine Lösung dafür will Erik Knoch, wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Forschungsgruppe Nachhaltiges Bauen am Institut für Betonbau (IfB) der HTWK Leipzig, im Rahmen seiner im Januar 2022 begonnenen Doktorarbeit entwickeln.

„Ziel meiner Arbeit ist es, die Produktionsgeschwindigkeit, Flexibilität und Kundenanpassung eines Verfahrens zur nachhaltigen Bewehrungsherstellung deutlich zu erhöhen. Dies sorgt für eine verbesserte Wettbewerbsfähigkeit und wäre zudem auch ressourcenschonender.“, so der 28-Jährige. Um das zu erreichen, will der Stipendiat der Deutschen Bundesstiftung Umwelt in das bestehende Herstellungsverfahren der Carbonbewehrung unter anderem den 3D-Druck implementieren.

Bisher: Aufwendiger Herstellungsprozess mit hohem Materialverbrauch

Eine Carbonbewehrung besteht aus einem textilen Gelege. Um ein Gelege herzustellen, werden bis zu fünfzigtausend einzelne Carbon- oder Kohlenstofffasern zu einem Garn zusammengefasst und die Garne wiederum in einer Textilmaschine zu einem Gelege verarbeitet. Dieses wird dann mit einer stabilisierenden Beschichtung versehen. Es entsteht eine Art Matte, die als Verstärkung in den Hochleistungsbeton eingebettet wird. Bislang sind die Textilmatten vorgefertigt, so dass bei der Herstellung einzelner Bauteile aus Carbonbeton große Teile der Matten als Verschnitt weggeworfen werden.

Um dem Materialverbrauch entgegenzuwirken, wurde im Rahmen von Deutschlands größtem Forschungsvorhaben zu Carbonbeton, dem „C3 – Carbon Concrete Composite“, an dem auch die HTWK Leipzig beteiligt ist, bereits ein Verfahren entwickelt, bei dem Bauteile in einem Rahmen abgelegt werden können und Aussparungen verschnittfrei integrierbar sind. Allerdings ist das Herstellungsverfahren noch zu langsam, was die Wettbewerbsfähigkeit des Verfahrens verzögert.

Ziel: Schnell und individuell produzierte Bauteile mit Carbonbewehrungen

Mit der Einbindung geeigneter Methoden soll zunächst die Produktionsgeschwindigkeit der textilen Bewehrungsherstellung deutlich erhöht werden. Daran schließt sich die Integration eines 3D-Druck-Verfahrens an. Dies ermöglicht noch individuellere, den Kundenwünschen angepasste Bauteilverläufe, wie zwei- und dreidimensionale Formen. „Damit die gedruckten Formen an Ort und Stelle verbleiben, muss ihre Beschichtung jedoch sehr zähflüssig sein. Für eine schnelle Imprägnierung bedarf es üblicherweise aber sehr flüssiger Beschichtungsstoffe. Auch dafür will ich eine Lösung finden“, so Knoch, der an der HTWK Leipzig bis 2020 Elektro- und Informationstechnik studierte.

Prof. Dr. Klaus Holschemacher, Leiter des IfB: „Das zu entwickelnde 3D-Druck-Hybrikdverfahren werden wir hinsichtlich Wirtschaftlichkeit und Ressourcenverbrauch in unserer Modellfabrik, dem Carbonbetontechnikum Deutschland, im Stadtteil Engelsdorf testen. Gelingt das Verfahren, können wir es auch in forschungsverbundenen Betonfertigteilen anwenden, um dort nachhaltigere Betonverstärkungen herzustellen. Damit könnten wir die Energiewende im Bauwesen noch weiter vorantreiben.“

Hintergrund

Eine Carbonbewehrung dient der mechanischen Verstärkung von Bauteilen. Im Gegensatz zu stahlbetonverstärkten Komponenten sind textilverstärkte Bauteile deutlich schlanker und schmaler, denn Carbonbeton kann nicht rosten und benötigt damit keine zentimeterdicke Schutzschicht aus Beton. Mit Carbonbeton können folglich Ressourcen und CO2 eingespart werden. CO2 ist einer der Hauptverursacher für die Klimaerwärmung. Carbonbeton macht deshalb auch die Baubranche deutlich umwelt- und klimafreundlicher. Laut der Umweltorganisation WWF Deutschland werden aktuell etwa 8 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes durch die Zementproduktion erzeugt. Zement wird wiederum benötigt, um Beton herzustellen.


Erik Knoch ist einer von rund 100 Promovierenden, die an der HTWK Leipzig im Rahmen einer koooperativen Promotion forschen. Unterstützt und begleitet werden sie vom Graduierzentrum GradZ, der zentralen Ansprechstelle für den wissenschaftlichen Nachwuchs an der Hochschule. Das GradZ berät zu wissenschaftlichen Karrierewegen, informiert zu Förderungsoptionen, organisiert Qualifzierungsangebote und fördert die interdisziplinäre Vernetzung.

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news-4391 Wed, 06 Oct 2021 09:05:47 +0200 Prof. Klaus Holschemacher erneut in Vorstand des C³-Vereins gewählt https://nachhaltigesbauen.htwk-leipzig.de/aktuelles/newsdetail33/artikel/4391 Amtszeit beträgt vier JahreAuf der Vorstandssitzung des Vereins C³ – Carbon Concrete Composite e. V. am 30.09.2021 in Dresden wurde Prof. Dr.-Ing. Klaus Holschemacher, Leiter des Institutes für Betonbau (IfB) an der Fakultät Bauwesen, als Vorstandsmitglied wiedergewählt. Die Wahl des Vorstandes erfolgte für eine Amtszeit von vier Jahren.
Das mehrfach ausgezeichnete interdisziplinäre Projekt C³ - Carbon Concrete Composite ist eines von zehn geförderten Projekten im Programm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung „Zwanzig20 – Partnerschaft für Innovation“ der Initiative „Unternehmen des Region“. Die Leitung des Projekts obliegt der Technischen Universität Dresden.

Der Verein C³ e.V. wurde gegründet, um die Zusammenarbeit im C³-Konsortium zu koordinieren. Aktuell verzeichnet es über 160 Partner aus Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Vereinen.

Prof. Holschemacher zeigte sich über die Wiederwahl in den Vorstand erfreut und geehrt: „Dies zeigt, dass die Arbeit der HTWK Leipzig als wichtigem Partner im C³-Konsortium wertgeschätzt wird“.

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news-4224 Thu, 29 Jul 2021 07:24:24 +0200 Institut für Betonbau erhält Zuschlag für Forschungsprojekt „Loadtex 3D“ https://nachhaltigesbauen.htwk-leipzig.de/aktuelles/newsdetail33/artikel/4224 Neue Technologien für Kosten- und Ressourceneffizienz im Betonbau sollen entwickelt werdenDas Institut für Betonbau der HTWK Leipzig (IfB) baut seine Forschungsaktivitäten im Bereich Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung weiter aus. Am 21.07.2021 ist der Fördermittelbescheid des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) für das mit rund 220.000 € geförderte Forschungsvorhaben „Loadtex 3D“ eingetroffen. Der Projektverantwortliche an der HTWK Leipzig, Herr Rittner, freut sich auf die bevorstehenden Aufgaben: „Gemeinsam mit Praxispartnern entwickeln wir die notwendigen Technologien und schaffen die Voraussetzungen, um zukünftig kosten- und ressourceneffizient 2D- und erstmals auch komplexe 3D-Textilbetonbauteile herstellen zu können. Dies soll auf Basis einer neuartigen textilen Garnablage- und Tränkungstechnik in der Kombination mit der Betontechnik direkt in einem automatisierten Prozess eines Fertigteilwerks realisiert werden.“ Das ambitionierte Forschungsvorhaben ist für eine Laufzeit von 30 Monaten konzipiert.

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news-3887 Thu, 25 Mar 2021 14:00:31 +0100 Nachhaltig bauen mit intelligenten Leichtbaumaterialien https://nachhaltigesbauen.htwk-leipzig.de/aktuelles/newsdetail33/artikel/3887 EU-Forschungsprogramm „Horizon 2020“: Internationales Projekt „iClimaBuilt“ gestartetGebäude sind für etwa 40 Prozent des gesamten Energieverbrauchs und einen fast ebenso hohen Anteil an CO2-Emissionen in Europa verantwortlich. Da die EU-Klimaziele für 2030 eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen um mehr als die Hälfte gegenüber dem Niveau von 1990 vorgeben und zudem Klimaneutralität bis 2050 anstreben, besteht europaweit dringender Bedarf an einer grundsätzlichen Veränderung im Umgang mit Ressourcen: Effiziente Materialien und Technologien für den Bausektor sind gefragt.

Die EU-Kommission hat daher im Rahmenprogramm Horizon 2020 ein interdisziplinäres Forschungsprojekt bewilligt, das sich genau dieser Fragestellung widmet. Daran ist auch die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) beteiligt. Insgesamt 27 Partner aus 14 verschiedenen europäischen Ländern forschen gemeinsam in dem auf vier Jahre angelegten Projekt „iClimaBuilt“ („Functional and advanced insulating and energy harvesting/storage materials across climate adaptive building envelopes“) an der Entwicklung geeigneter intelligenter Leichtbaumaterialien für den Bausektor und Technologien zur Integration von Energiespeicher- und Energierückgewinnungssystemen in Gebäudehüllen. Das Budget beträgt insgesamt rund 16,5 Millionen Euro.

Die Forscher vom Institut für Entwicklungsorientierten Maschinenbau und von der Forschungsgruppe Nachhaltiges Bauen des Instituts für Betonbau der HTWK Leipzig wollen – in Zusammenarbeit mit dem Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik und dem Institut für Massivbau der TU Dresden – insbesondere die Carbonbetonbauweise noch nachhaltiger gestalten.

Nachwachsende und wiederverwendete Rohstoffe

„Wir fokussieren in ‚iClimaBuilt‘ unter anderem die Entwicklung von Carbonfasern aus nachwachsenden Rohstoffen für neuartige Bewehrungssysteme, die Integration von ultraleichtem Porenbeton mit niedriger Wärmeleitfähigkeit in Carbonbetonstrukturen oder die Verwendung so genannter Aerogele als Dämmstoff in Fassadenelementen. Teilweise werden auch Rohstoffe aus Industrieabfällen in unseren Fassadenelementen wiederverwendet. Das Team der HTWK Leipzig ist stolz, Teil eines solch innovativen Projektes zu sein. Wir sind überzeugt, dass unsere Entwicklungen in iClimaBuilt‘ zu Leichtbaulösungen im Bausektor substanziell zum erst kürzlich proklamierten ‚Green Deal‘ der EU-Kommission beitragen werden: Europa zum ersten klimaneutralen Kontinent zu machen“, sagt Prof. Robert Böhm, der das Projekt an der HTWK Leipzig leitet

Da der Energieverbrauch von Gebäuden zudem stark vom Klima und den lokalen Wetterbedingungen abhängt, sollen die in iClimaBuilt entwickelten nachhaltigen Lösungen für Gebäudehüllen auch Langzeittests unter realen Bedingungen in fünf sogenannten „Klimastandorten“ – verteilt in ganz Europa – unterzogen werden. Die für die Klimazone Mittel- und Osteuropa geplanten Tests werden zum einen im „valid lab“ der HTWK Leipzig und zum anderen im C³-Ergebnishaus CUBE an der TU Dresden durchgeführt, das 2022 fertiggestellt werden soll. Das iClimaBuilt-Vorhaben zielt durch seinen interdisziplinären Ansatz letztlich darauf ab, Zero Emission Buildings (ZEBs) zu entwickeln, also Gebäude, die keine oder nur minimale Emissionen verursachen. iClimaBuilt fungiert dabei als „Brücke“ zwischen der so genannten vorgelagerten Industrie – Rohstofflieferanten, System- und Komponentenlieferanten, Dienstleistungsanbieter – und der nachgelagerten Industrie, also den Endnutzern – im Sinne einer klimaorientierten Kreislaufwirtschaft. „Durch seinen Open-Access-Ansatz ist iClimaBuilt dabei zudem als Unterstützung für kleine High-Tech-Firmen gedacht, um deren neue technologische Lösungen zu testen, zu bewerten und zu verbessern“, sagt Alexander Kahnt, technischer Leiter des Projektes an der HTWK Leipzig.

In einem ersten Schritt werden nun an der HTWK Leipzig Prototypen für verschiedene Fassadenelemente in Carbonbeton-Bauweise entwickelt. Dabei arbeitet die Hochschule unter anderem mit Forscherinnen und Forschern des RISE Research Institute (Schweden), der Firma FENX (Schweiz), der TU Dresden und der TU Hamburg zusammen. Die ersten Prototypen sollen noch in diesem Jahr fertiggestellt werden.

Hintergrund

Gemäß der Neufassung der EU-Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (EPBD) aus dem Jahr 2013 sollen seit 2020 alle Neubauten in der EU sogenannte „nearly Zero Emission Buildings (nZEB)“ sein, also einen sehr niedrigen Energiebedarf aufweisen, der vorzugsweise durch erneuerbare Energiequellen gedeckt wird.Weitere internationale Projektpartner: NTU Athen (Griechenland), NTNU Trondheim (Norwegen), Fraunhofer ISE (Deutschland), Politecnico di Torino (Italien), INEGI (Portugal), University of Birmingham (UK), University of Strathclyde (UK), Instituto Tecnologico de Aragon (Spanien) sowie zahlreiche Unternehmen.

Weiterführende Informationen

iClimaBuilt: https://cordis.europa.eu/project/id/952886/de

HTWK Leipzig valid lab: https://nachhaltigesbauen.htwk-leipzig.de/labore-leistungen/validlab/

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news-3732 Wed, 20 Jan 2021 09:00:00 +0100 So schlank werden die Häuser der Zukunft https://nachhaltigesbauen.htwk-leipzig.de/aktuelles/newsdetail33/artikel/3732 Ingenieurinnen und Ingenieure der HTWK Leipzig erforschen neue Materialien, um Gebäude nachhaltiger zumachen und Ressourcen zu sparen

In der Einsteinstraße in Dresden entsteht aktuell ein Haus, das einen Einblick ins Bauen der Zukunft ermöglicht: Der Cube. Die Wände sind nur 27 Zentimeter dick – rund ein Drittel dünner als konventionelle Wände. Ermöglicht wird dieser technische Fortschritt durch eine Sandwichkonstruktion aus Carbonbeton und zwei neuen Dämmstoffen: Slentite und Slentex. Bei den beiden von BASF entwickelten Hochleistungsdämmstoffen handelt es sich um sogenannte Aerogele. Sie bestehen zum Großteil aus Luft, eingeschlossen in winzige Poren in einem Material auf mineralischer Basis (Slentex) beziehungsweise auf Polyurethan-Basis (Slentite). Die neuartige Wandkonstruktion führt zu einer effizienteren Flächenausnutzung von Bauland, spart Ressourcen wie Sand und Zement, hat eine deutlich bessere CO2-Bilanz und einen ebenso hohen Wohnkomfort wie herkömmliche Verfahren. Das belegen die Analysen der Forschungsgruppe Nachhaltiges Bauen an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig). Die ersten Wände für den Cube werden diese Woche im Betonwerk Oschatz hergestellt.

Während der „Lebenszeit“ eines Gebäudes schlägt vor allem die Wärmeenergie zu Buche. Mehr als ein Viertel des gesamten Energieverbrauchs in Deutschland entfällt allein darauf. Durch effektive Dämmung sinkt der Heizbedarf deutlich. Die Besonderheit von Slentite und Slentex liegt in ihrer porösen Struktur. Umso kleiner die Poren, desto mehr werden die darin eingeschlossenen Luftmoleküle in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Dadurch wird die Wärmeübertragung stark reduziert. Durch die ausgesprochen gute Wärmedämmung benötigen die neuen Dämmstoffe nur halb so viel Raum wie herkömmliche Baustoffe.

Slentite und Slentex eignen sich hervorragend für Bereiche, in denen konventionelle Dämmstoffe nicht eingesetzt werden können. Doch bevor neue Materialien in Deutschland regulär in Bauprojekten eingesetzt werden können, müssen Handhabung, Einsatzgebiete und Grenzen ausführlich untersucht und dokumentiert werden – im besten Fall anhand von konkreten Pilotprojekten. Mit dieser Begleitforschung hat BASF die Forschungsgruppe Nachhaltiges Bauen an der HTWK Leipzig beauftragt. „Wir haben alle Kennwerte erhoben und umfangreiche Erfahrungen im Umgang mit den Dämmstoffen gesammelt, die für die Planung von Projekten unter Einsatz der neuen Baustoffe nötig sind. Dabei konnten beispielhaft folgende Fragen beantwortet werden: Mit welchen Werkzeugen können die Dämmstoffe verarbeitet werden? In welchen Fällen ist der Einsatz nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich lohnend? Wie sehen konstruktive Detaillösungen aus, welche über den gesamten Lebenszyklus des Gebäudes sicher funktionieren?“, berichtet Alexander Kahnt von der Forschungsgruppe Nachhaltiges Bauen. Um den Wärme- und Feuchtigkeitsaustausch im Material unter verschiedenen Bedingungen zu untersuchen, nutzen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler computerunterstützte Simulationsprogramme. In den HTWK-eigenen Laboren erfolgen dann umfangreiche Validierungsprüfungen.

Etwa 40 Prozent des Energieverbrauches der europäischen Union entfallen allein auf den Bau, den Betrieb und den Abriss von Gebäuden. Beim Bauen wird derzeit am häufigsten Stahlbeton verwendet. Dabei schützt das alkalische Milieu des Betons den Stahl vor Korrosion. Eine Carbonbewehrung kann hingegen nicht rosten – bei Carbonbeton kann die nötige Betonschicht deshalb um bis zu 80 Prozent dünner sein. Seit 2014 arbeiten die HTWK Leipzig sowie mehr als 160 weitere Wissenschaftseinrichtungen und Unternehmen unter Federführung der TU Dresden mit dem Institut für Massivbau gemeinsam an der Markteinführung von Carbonbeton. Dafür wurde das Forschungskonsortium „C³ – Carbon Concrete Composite“ bereits mit dem Rohstoffeffizienzpreis, dem Deutschen Umweltpreis und zahlreichen weiteren Preisen ausgezeichnet.

Der 220 Quadratmeter große Cube in Dresden ist das Ergebnishaus des Forschungsprojekts C³. Das futuristische Labor- und Ausstellungsgebäude wird all die Vorzüge von Carbonbeton aufzeigen. Grundsteinlegung war im März 2020, bis zum Sommer 2022 soll das Gebäude fertiggestellt sein. Das gesamte Gebäude wird mit Messtechnik ausgestattet und nach der Inbetriebnahme von der Forschungsgruppe Nachhaltiges Bauen in einem Monitoring hinsichtlich bauphysikalischer Eigenschaften untersucht.

Autorin: Dr. Rebecca Schweier

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news-3697 Tue, 22 Dec 2020 07:21:37 +0100 Erfolgreiche Promotionsverteidigung https://nachhaltigesbauen.htwk-leipzig.de/aktuelles/newsdetail33/artikel/3697 Alexander Kahnt vom Institut für Betonbau der HTWK Leipzig hat am 15.12.2020 erfolgreich seine Dissertation verteidigtSeine wissenschaftliche Arbeit, die dem Thema „Die Gebäudehülle der Zukunft“ gewidmet ist, befindet sich inhaltlich an der Schnittstelle von Materialforschung, Bauphysik und Nachhaltigkeit.
Die Dissertation entstand im Rahmen eines kooperativen Promotionsverfahrens, das von Prof. John Grunewald (TU Dresden, Institut für Bauklimatik) und Prof. Klaus Holschemacher (HTWK Leipzig, Institut für Betonbau) betreut wurde.

Alexander Kahnt ist sich sicher, dass die von ihm erbrachten wissenschaftlichen Ergebnisse schon bald in der Praxis umgesetzt werden können: „Dem Textilbeton gehört die Zukunft. Ich freue mich, dass ich mit meinen Forschungsergebnissen wichtige Voraussetzungen für die Anwendung dieses innovativen Baustoffes in Fassadenkonstruktionen schaffen konnte“.

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news-3504 Fri, 23 Oct 2020 08:15:06 +0200 Jahreskongress Modulares Bauen der Zukunt https://nachhaltigesbauen.htwk-leipzig.de/aktuelles/newsdetail33/artikel/3504 Am 28.-29.10.2020 findet der Jahreskongress Modulares Bauen der Zukunft in Leipzig stattUnter dem Thema "Vorgefertigte Immobilien schaffen mehr!"findet am 28.-29.10.2020 der Jahreskongress Modulares Bauen der Zukunft in Leipzig statt. Referentinnen und Referenten geben einen Einblick in die modulare Bauweise der Zukunft und liefern Antworten auf die stetig wachsende Nachfrage nach Wohnraum und Zweckbauten.

Robert Kraft, Projektleiter des komfortlab und wissenschaftlicher Mitarbeiter der Forschungsgruppe Nachhaltiges Bauen am Institut für Betonbau (IfB), referiert in diesem Zuge ebenfalls am 29.10.2020 um 11:50 Uhr über das Thema: Mehr Wohlfühlklima: Drei Labormodule für nachhaltiges Bauen.

Veranstaltungsort:

Kongress am 29. Oktober 2020
GLOBANA Messe & Event Campus Leipzig / Halle
Münchener Ring 2
04435 Schkeuditz

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news-3426 Mon, 21 Sep 2020 14:48:41 +0200 Gemeinsam forschen für das Bauen der Zukunft https://nachhaltigesbauen.htwk-leipzig.de/aktuelles/newsdetail33/artikel/3426 HTWK Leipzig und Firmencluster schließen Kooperationsvertrag Wie müssen Baustoffe beschaffen sein, damit Gebäude langlebiger, ressourcenschonender und ästhetischer werden? Wie kann nachhaltiger gebaut werden, und wie sehen ganzheitliche Lösungen für die Bauwerke der nächsten Generation aus?
Das Bauen der Zukunft steht im Mittelpunkt einer Kooperation, die die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) und der Firmencluster von S&P Gruppe, MFPA Leipzig und IFBT Leipzig am 21. September 2020 im Beisein zahlreicher Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft beschlossen haben.
Ziel ist es, dass die HTWK Leipzig und innovative Firmen gemeinsam an einem Standort in Leipzig forschen und die Forschungsergebnisse mit den ansässigen Ingenieurbüros und Prüfanstalten bis zur Marktreife weiterentwickeln, überwachen und zertifizieren können. Die gesamte Innovationskette wird damit an einem Standort, dem InnovationsPark • Bautechnik • Leipzig/Sachsen, ermöglicht.

Im Zuge der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages wurde auch eine erst im Sommer 2020 fertiggestellte Versuchshalle an die HTWK zur Nutzung übergeben. Zukünftig sollen hier vor allem neue Baustoffe entwickelt, Prototypen getestet und erforscht werden.

Kooperation zwischen starken Partnern

Sebastian Gemkow, sächsischer Staatsminister für Wissenschaft: „Der Kooperationsvertrag der HTWK Leipzig mit der Wirtschaft ist von strategischer Bedeutung natürlich für die HTWK selbst, aber auch für den Hochschulbereich in Sachsen insgesamt. Innovationen können hier künftig schnell und anwendungsbezogen in die Praxis überführt werden. Auf dem Gebiet der Baustoffforschung arbeitet die HTWK auf Augenhöhe mit renommierten universitären Partnern, wie der TU Dresden, eng zusammen. In dieser Kombination bestimmt Sachsen die Zukunft des Bauens maßgeblich mit.“

Thomas Schmidt, sächsischer Staatsminister für Regionalentwicklung, ergänzt: „Projekte wie der Innovationspark Bautechnik bringen die Region voran und befördern den Wandel in der Bauwirtschaft. Hier werden Wissenschaftler und Praktiker auf Grundlage neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse moderne Werk- und Baustoffe sowie Verfahren entwickeln und diese gemeinsam zur Marktreife zu führen. So entstehen Innovationen, die auch Nutzen bringen. Ich bin sicher, dass die heute vereinbarte Kooperation für den Innovationspark Bautechnik eine gute Grundlage für eine noch engere Zusammenarbeit ist.“

„Zwei starke Partner finden zusammen: die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig und das Firmencluster aus der S&P Gruppe, der Materialforschungsprüfungsanstalt Leipzig und dem Institut für Fassaden- und Befestigungstechnik. Beide, Cluster und Hochschule, sind Kinder der Friedlichen Revolution, die nach 1990 gegründet wurden und sich rasant entwickelt haben. Die Stadt Leipzig unterhält selbst eine Kooperationsvereinbarung mit der HTWK Leipzig, in der wir uns ausdrücklich zum Ziel des gemeinsamen Wissens- und Technologietransfers bekennen. Wir begrüßen und unterstützen daher den heute ratifizierten Kooperationsvertrag. Der Vertrag stärkt die wirtschaftliche und wissenschaftliche Entwicklung unserer Stadt“, betont Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung.

„Mit einem Drittmittelaufkommen von mehr als 15 Millionen Euro im Jahr gehört die HTWK Leipzig zu den forschungsstärksten Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Deutschland. Wir sind ein starker Partner der regionalen Wirtschaft und freuen uns, dass wir hier eine weitere, hervorragende Möglichkeit bekommen, gemeinsam zu forschen und Innovationen anwendungsnah erproben zu können. Die Kooperation stärkt einmal mehr unsere Kompetenzen auf dem Gebiet der Automatisierung von Fertigungsprozessen und der angewandten Digitalisierung“, so Prof. Mark Mietzner, Rektor der HTWK Leipzig.

Dr. Mathias Reuschel, Vorsitzender des Firmenclusters, ergänzt:„Wir freuen uns auf eine noch intensivere Zusammenarbeit mit der HTWK Leipzig auf der Grundlage des Kooperationsvertrages. Mit unseren über 500 Mitarbeitern fühlen wir uns der regionalen Wertschöpfung auf internationalem Maßstab verpflichtet. Dabei möchten wir für das Bauen der Zukunft gemeinsam forschen, aber vor allem auch für die regionale Wirtschaft die Anwendung zuverlässig umsetzen. Der auf dem Gelände des InnovationsPark • Bautechnik • Leipzig/Sachsen der HTWK zur Verfügung gestellte Hallenneubau ermöglich ein Wirken der Kooperationspartner in unmittelbarer Nachbarschaft und ist ein neues und sicher weiter ausbaufähiges Zukunftsmodell der Zusammenarbeit von regionaler Wirtschaft und regionaler Wissenschaft in Sachsen.“

Hintergrund

Auf dem Gelände des – ebenfalls am 21.9. neu benannten - „InnovationsPark • Bautechnik • Leipzig/Sachsen“ im östlichen Leipziger Stadtteil Engelsdorf befinden sich seit den 1950er Jahren wissenschaftliche Einrichtungen mit experimentellem Untersuchungsschwerpunkt im Bereich Bauwesen/Bautechnik. Vor 1989 gehörte die Forschungseinrichtung zur Bauakademie der DDR und forschte vor allem im Bereich Tiefbau und Infrastruktur.

Nach 1990 wurde die Einrichtung zur Materialprüfanstalt des Freistaats Sachsen. Im Zuge der Privatisierung zwischen 1998 und 2001 entstanden auf dem Gelände zwei forschungsnahe Prüfinstitute: Die Gesellschaft für Materialforschung und Prüfungsanstalt für das Bauwesen Leipzig mbH (MFPA Leipzig) mit heute ca. 120 Mitarbeitenden und das Institut für Fassaden- und Befestigungstechnik (IFBT) mit ca. 20 Mitarbeitenden.  Die Ingenieurgesellschaft S&P Gruppe bietet neben Planungsleistungen auch Softwareentwicklungen und IT-Dienstleistungen an.

 

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IFB > AllgemeinBIM > AllgemeinFW > FakultaetMNZ_StartseiteFB > Fakultät > AktuellesIFB > Nachhaltiges BauenFAS - NACHRICHTEN - ALLGEMEINHTWK > ForschenHTWK > Hochschule >> Pressemitteilung
news-3277 Tue, 23 Jun 2020 09:19:43 +0200 Neuer Humboldt-Stipendiat am Institut für Betonbau (IfB) der HTWK Leipzig https://nachhaltigesbauen.htwk-leipzig.de/aktuelles/newsdetail33/artikel/3277 Das IfB ist international aufgestellt: Dr. Biruk Hailu Tekle forscht als Gastwissenschaftler Mit Dr. Biruk Hailu Tekle entschied sich zum wiederholten Mal ein ausländischer Gastwissenschaftler dazu, einen Forschungsaufenthalt am IfB zu verbringen und damit auch die Forschungskompetenz der HTWK Leipzig zu stärken. Dr. Biruk Hailu Tekle promovierte an der renommierten australischen University of New South Wales auf dem Gebiet der alkalisch-aktivierten Bindemittel. Mit diesem neuen Baustoff wird es möglich, wesentlich umweltfreundlicher mit Beton zu bauen.

Dr. Tekle erhält ein Fellowship-Stipendium der Alexander-von-Humboldt Stiftung, welches ihm die Möglichkeit eröffnet, zwei Jahre an der HTWK Leipzig zu forschen. Er hat sich ganz bewusst für einen Forschungsaufenthalt am IfB entschieden: „In Leipzig treffe ich auf ein renommiertes Forschungsteam, von dem ich schon in Australien viele Publikationen mit großem Interesse zur Kenntnis genommen habe." Dr. Biruk Hailu Tekle wird in seinen wissenschaftlichen Untersuchungen den Ansatz weiter verfolgen, den Baustoff Beton in ökologischer Hinsicht zu verbessern.

Prof. Klaus Holschemacher, Leiter des IfB, freut sich auf die Kooperation: „Dr. Tekle wird mit seinen wissenschaftlichen Erfahrungen das Team des IfB bereichern. Die Zusammenarbeit mit den verschiedenen ausländischen Gastwissenschaftlern hat den Mitarbeitern am Institut und auch mir selbst in den vergangenen Jahren stets neue Impulse verliehen."

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news-3268 Thu, 18 Jun 2020 09:04:02 +0200 Vision wird Realität https://nachhaltigesbauen.htwk-leipzig.de/aktuelles/newsdetail33/artikel/3268 Unter Einhaltung strenger Hygienevorschriften fand im Juni die Grundsteinlegung für das weltweit erste Haus aus Carbonbeton statt

Die wissenschaftliche Bearbeitung des Modellvorhabens CUBE verantwortet das Institut für Betonbau der HTWK Leipzig gemeinsam mit dem Institut für Massivbau der TU Dresden.

Mit dem CUBE präsentiert der C³ – Carbon Concrete Composite e.V. das weltweit erste Haus aus Carbonbeton in der Nähe des Fritz-Förster-Platzes in Dresden. Kürzlich fand unter Einhaltung strenger Hygienevorschriften die Grundsteinlegung des futuristisch anmutenden Gebäudes statt. Projektleiter Michael Frenzel und Projektkoordinator und HTWK-Alumnus Matthias Tietze setzten symbolisch eine Zeitkapsel aus Carbon in den Boden ein.

Aufgrund der Corona-Pandemie konnten Vertreter der Politik, Wirtschaft und Gesellschaft nicht persönlich teilnehmen. Via Video haben u.a. der Ministerpräsident Michael Kretschmer, der Oberbürgermeister Dirk Hilbert, der Rektor der TU Dresden Hans Müller-Steinhagen sowie die Ministerialrätin im Bundesministerium für Bildung und Forschung Gisela Philipsenburg ihre Begeisterung für den nachhaltigen Baustoff zum Ausdruck gebracht.

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news-3125 Fri, 24 Apr 2020 09:49:00 +0200 Nachhaltiges Wohlfühlklima https://nachhaltigesbauen.htwk-leipzig.de/aktuelles/newsdetail33/artikel/3125 HTWK bekommt drei neue ForschungsmoduleUmweltbewusstes Denken, das rapide Wachstum der Weltbevölkerung, der steigende Trend zur Urbanisierung, aber auch die ständig steigenden Energiepreise rücken klimagerechtes Bauen in den Blickpunkt der Baubranche. Hinzu kommt, dass Gebäude zu den Hauptverursachern von Emissionen zählen, da ca. 40 Prozent des Energieverbrauchs auf Raumkühlung bzw. –heizung entfallen.

Ein behagliches Klima am Arbeitsplatz erhöht nicht nur die Leistungsfähigkeit, sondern wirkt sich auch positiv auf das Wohlbefinden der raumnutzenden Menschen aus. Doch wie kann der Spagat zwischen Wohlfühlklima und Energieeinsparung gelingen?

Dazu hat die HTWK Leipzig in Zusammenarbeit mit dem Modulhersteller KLEUSBERG GmbH und Co. KG drei geometrisch gleiche Forschungsmodule entwickelt, welche sich durch ihren Materialeinsatz in den Wand-, Dach- und Fußbodenaufbauten unterscheiden. Durch die modulare Anordnung können die Aufbauten jederzeit ausgetauscht werden. Die ebenfalls baugleiche technische Gebäudeausrüstung ermöglicht verschiedenste raumklimatische Untersuchungen, so dass verschiedene Nutzverhalten untersucht und optimiert werden.

Die aktuelle Versuchsordnung besteht aus dem derzeitigen „KLEUSBERG-Standardmodul“ mit einem Wärmedämmverbundsystem als Fassade, einem neu entwickelten „Stahl-Holz-Modul“ mit ökologischen Holzdämmstoffen und unbehandelter Lärchenholz-Außenwandverkleidung sowie einer ebenfalls neuen Variante, dem „Textilbeton-Modul“, mit neuartigen C³-Betonplatten.
Ziel der Untersuchung ist es durch einen intelligenten Materialeinsatz die aktive Kühlenergie im Sommerfall auf ein Minimum zu reduzieren. Mit der Firma KLEUSBERG GmbH und Co. KG haben die Forschungsgruppe Nachhaltiges Bauen und die HTWK Leipzig einen neuen, langfristigen Kooperationspartner dazu gewonnen um die Verbindung zwischen Forschung und Industrie weiter zu stärken.

 

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news-3141 Tue, 21 Apr 2020 17:30:00 +0200 Carbonbetontechnikum in Engelsdorf https://nachhaltigesbauen.htwk-leipzig.de/aktuelles/newsdetail33/artikel/3141 HTWK Leipzig nutzt Stärken und baut ein Carbonbetontechnikum zur anwendungsnahen Forschung in Engelsdorf. Innerhalb der Forschungsarbeiten des C³-Konsortiums hat die HTWK Leipzig grundlegend bei der Entwicklung neuer Betonmatrices, neuer Baukonstruktionen/Bauweisen aus Carbonbeton, neuen Produktionsverfahren und Bewertungsmöglichkeiten für Ökologie und Ökonomie beigetragen. Im Ergebnis der bisher eher auf die Schaffung von Grundlagen ausgerichteten Forschungsarbeiten befindet sich der Baustoff Carbonbeton nun an der Schwelle zur Markteinführung. Vor diesem Hintergrund beteiligt sich die HTWK Leipzig an der Errichtung des „Carbonbetontechnikums Deutschland“.

Neben den beiden Standorten der TU Dresden und der RWTH Aachen, die sich inhaltlich mit Fragen zur weiteren Grundlagenforschung von Massivbaustrukturen beschäftigen, wird die HTWK Leipzig an einem dritten Standort ihre Stärken in der anwendungsnahen Forschung nutzen. Dort werden vollautomatisierte Fertigungsprozesse für Bauteile aus Carbonbeton sowohl entwickelt, als auch validiert und demonstriert. Zu diesem Zweck wird aktuell eine neue Versuchshalle mit integrierter Modellfabrik errichtet, welche die vollautomatisierte Herstellung von Carbonbetonbauteilen im Modellmaßstab aufzeigen soll.

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news-2962 Thu, 13 Feb 2020 17:15:17 +0100 Baugenehmigung für Experimentalbau aus Carbonbeton https://nachhaltigesbauen.htwk-leipzig.de/aktuelles/newsdetail33/artikel/2962 In der Einsteinstraße in Dresden beginnen im März die Bauarbeiten zum „Cube“, dem weltweit ersten Gebäude komplett aus Carbonbeton. Das Institut für Betonbau der HTWK Leipzig ist am Bauprojekt beteiligt

Bis Ende 2020 wird in Dresden ein in seiner Bauweise außergewöhnliches und in der Optik futuristisch anmutendes Gebäude entstehen: Der „Cube“, ein 220 Quadratmeter großer Experimentalbau aus Carbonbeton, der gleichzeitig als Versuchsstand dienen soll. Es wird maßgeblich der Erforschung der Langzeittauglichkeit von Carbonbeton aus baukonstruktiver, statischer und bauphysikalischer Sicht dienen.

Der „Cube“ besteht aus zwei Elementen: „Twist“ und „Box“. Die „Twist“-Elemente sind zwei symmetrisch gegenüber angeordnete Schalen, die sich jeweils aus der Wand heraus in ein Dach hinein verdrehen und dadurch gleichzeitig den seitlichen und oberen Raumabschluss bilden. Die „Box“ ist der wesentliche Teils des Versuchstands und ermöglicht das Langzeitmonitoring von Bauelementen. So kann stetig der neueste Stand der Technik getestet und präsentiert werden. 

Das weltweit erste Gebäude aus Carbonbeton ist das Leuchtturmprojekt des vom Bundeministerium für Bildung und Forschung finanzierten Projektes C³ – Carbon Concrete Composite. Der „Cube“ bündelt die Ergebnisse, die seit 2014 in diesem Projekt intensiv erforscht werden. Die Projektleitung obliegt der Technischen Universität Dresden, die HTWK Leipzig ist mit dem Institut für Betonbau beteiligt.

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news-2834 Mon, 16 Dec 2019 14:55:33 +0100 WTA-D Arbeitsgruppensitzung am Institut für Betonbau https://nachhaltigesbauen.htwk-leipzig.de/aktuelles/newsdetail33/artikel/2834 Am 13. Dezember 2019 war das Institut für Betonbau (IfB) an der HTWK Leipzig Gastgeber einer Arbeitsgruppensitzung des Referat Naturstein der WTA-Deutschland. Die Wissenschaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege e.V. (WTA) erarbeitet und verbreitet technische Regeln im Bereich der Bauinstandsetzung und der Denkmalpflege. Die ca. 500 Mitglieder der WTA bestehen aus Experten der Praxis, Wissenschaft und Industrie. In Arbeitsgruppen entwickeln diese die WTA-Merkblätter, welche nach allgemeiner Rechtsauslegung die Vermutung nahelegen, den allgemein anerkannten Regeln der Technik zu entsprechen.

Das Referat 3 der WTA „Naturstein" befasst sich mit Maßnahmen der Steinkonservierung wie Steinersatz und Hydrophobierung. Eine daraus entstandene Arbeitsgruppe diskutierte in ihrer sechsten Arbeitssitzung in Leipzig zum Themenschwerpunkt „Zerstörungsfreie Prüfverfahren zur In-Situ-Bestimmung der Wasseraufnahme an porösen Baustoffen".

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news-2804 Tue, 10 Dec 2019 13:00:18 +0100 Neues Forschungsprojekt „smartskinreal“ am Institut für Betonbau https://nachhaltigesbauen.htwk-leipzig.de/aktuelles/newsdetail33/artikel/2804 Das interdisziplinäre Konsortium Smart³ ist eine Initiative von Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen in den neuen Bundesländern. Ziel des Konsortiums unter Führung des Fraunhofer-Instituts für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU ist die Entwicklung neuer, innovativer Produkte auf Basis von Smart Materials.

In dem Folgevorhaben smartskinreal arbeiten Wissenschaftler des Instituts für Betonbau ab Januar 2020 an autarken Verschattungssystemen bzw. deren Komponenten. Gemeinsam mit Verbundpartnern aus Wissenschaft und Wirtschaft erfolgt die großmaßstäblichen Erprobung und Validierung der Technologien unter Realbedingungen und die Entwicklung von technologischen Konfigurationstools.

Die im Projekt zu entwickelnden Sonnenschutzsysteme sollen ohne Motoren, allein auf der Basis sogenannter Formgedächtnislegierungen, funktionieren. Damit werden Betriebs- und Wartungskosten am Sonnenschutz auf ein Minimum reduziert.
Prof. Klaus Holschemacher, Direktor des IfB: „Mit Formgedächtnislegierungen können völlig neue Bauteile entwickelt werden, die zukünftig den Betrieb von Gebäuden wieder vereinfachen und damit zur Energieeffizienz beitragen."

Das Verbundvorhaben hat eine Laufzeit von zwei Jahren und wird im Rahmen der Zwanzig20-Initiative smart³ (Intelligente Werkstoffe) vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

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news-2770 Thu, 28 Nov 2019 15:01:06 +0100 8. Auflage https://nachhaltigesbauen.htwk-leipzig.de/aktuelles/newsdetail33/artikel/2770 Am 25.10.2019 ist Sie erschienen, die aktuelle Auflage der Holschemacher Entwurfs- und BerechnungstafelnMit der 8. Auflage der Entwurfs-und Berechnungstafeln für Bauingenieure unter Herausgabe von Professor Dr.-Ing. Klaus Holschemacher erfolgte in allen Kapiteln eine Anpassung an die Normenfortschreibung, wobei Änderungen bis zum Ausgabedatum September 2019 berücksichtigt werden konnten. 
Völlig neu und unter neuer Autorenschaft ist das Kapitel 7A Bauphysik verfasst worden.* Explizit sei an dieser Stelle auf die Kapitel 7A.3 Wärmeschutz und 7A.4 Feuchteschutz verwiesen, bei welchen unser Forschungsgruppenleiter Alexander Kahnt maßgeblich mitgewirkt hat.

*Textausschnitte von holschemacher-online.de

 

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news-2697 Mon, 04 Nov 2019 11:28:10 +0100 Kongress „Klimaschutz, Technik, Innovation“ https://nachhaltigesbauen.htwk-leipzig.de/aktuelles/newsdetail33/artikel/2697 Es ist feste Überzeugung der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, dass Deutschland seine ambitionierten Ziele beim Klimaschutz nur mit der technologischen Innovationskraft seiner Wirtschaft erfüllen kann. Welche Impulse für den Klimaschutz setzt die deutsche Wirtschaft? Welche technologischen Konzepte sind erfolgversprechend, wenn die Klimaziele kosteneffizient erreicht werden sollen? Und wie kann das Engagement der Unternehmen von Seiten der Politik noch besser unterstützt werden? Diesen Fragen ist die CDU/CSU Fraktion im Deutschen Bundestag gemeinsam mit dem C³ – Carbon Concrete Composite e. V. und weiteren Fachleuten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft im direkten Austausch nachgegangen und hatte am 25. September 2019 zum Kongress „Klimaschutz, Technik, Innovation“ eingeladen.*

*Text von Sandra Kranich, C³ - BAUEN NEU DENKEN

 

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news-2660 Wed, 23 Oct 2019 09:52:12 +0200 Live Talks https://nachhaltigesbauen.htwk-leipzig.de/aktuelles/newsdetail33/artikel/2660 Alexander Kahnt im Live Talk bei BASF über superschlanke HochleistungsdämmungVom 16.-23. Oktober fand in Düsseldorf die weltgrößte Kunststoffmesse „K“ statt.
Alexander Kahnt (Forschungsgruppenleiter Nachhaltiges Bauen, HTWK Leipzig) und Mark Fricke (BASF) sprachen dort darüber, wie eine neue Hochleistungsdämmung für Raumgewinn im Bau- und Transportwesen sorgt.

Die innovativen Hochleistungprodukte SLENTITE® und SLENTEX® sind eine neue Generation energieeffizienter Wärmedämmstoffe auf Aerogelbasis mit herausragenden Materialeigenschaften.
BASF präsentiert neue Anwendungsbeispiele in Carbonbeton-Fassadenelementen und Reisemobilen.

Platzeinsparung ist ein zetrales Kriterium. Der BASF-Experte Dr. Marc Fricke und unser Architekt Alexander Kahnt haben darüber gesprochen, wie die superschlanken Dämmstoffe helfen, wertvollen Raum zu gewinnen. Ein weiterer Meilenstein zur Umsetzung effizienter Energiekonzepte und neuer Einsatzgebiete für SLENTITE® und SLENTEX®.

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news-2544 Mon, 16 Sep 2019 15:54:42 +0200 Carbonbetonschale im FUTURIUM https://nachhaltigesbauen.htwk-leipzig.de/aktuelles/newsdetail33/artikel/2544 Das Zukunftsgebäude in Berlin lädt zum Staunen ein. Am vergangenen Wochenende feierte das Futurium-Zukunftsgebäude in Berlin seine Eröffnung. Ein Museum, das als Ort für Präsentation und Dialog zu Wissenschaft, Forschung und Entwicklung fungieren und ein Forum für offene Fragen bieten soll. Erstmals konnten die Besucher die Ausstellung mit den drei Bereichen Mensch, Natur und Technik sehen.

Das Futurium Lab lud mit interaktiven Exponaten und Experimenten zum Ausprobieren und Tüfteln ein, während an verschiedenen Aktionsinseln die Bildungsangebote des Futuriums getestet werden konnten.

Da sowohl die Stadtplanung als auch der Bausektor vor einer globalen Mammutaufgabe stehen, ist es nur eine Frage der Zeit bis der ressourcenschonende und gleichzeitig hoch belastbare Carbonbeton zum Einsatz kommt. Brücken, gewölbte Decken oder auch schlanke Fassaden – überall dort, wo wir in Zukunft dünne und zugleich tragfähige Konstruktionen bauen, könnte der Baustoff zum Einsatz kommen. In seinem Innern befindet sich das zugfeste Material Carbon, das auch Strom und Daten leiten sowie Strom in Wärme umwandeln kann. Herkömmliche elektrische Leitungen und Heizkörper könnten bald überflüssig werden.

Das im Futurium ausgestellte Exponat zeigt eine doppelgekrümmte Carbonbetonschale welche ein funktionalisiertes Bewehrungstextil beinhaltet. Dieses Biaxialgelege verfügt über Carbonrovings, die im Abstand von 25 mm verlegt wurden und aus je 12.000 Einzelfilamenten bestehen. Dabei versorgen je zwei Rovings eine der acht LEDs. Die Carbonbetonschale ist nur 10 mm dick und besteht aus einem hochfestem Weißbeton. Hergestellt wurde sie bei dem C³-Partner HTWK Leipzig im Pumpverfahren. So konnte eine beidseitig schalungsglatte Oberfläche realisiert werden.

Das Futurium ist ein Haus der Zukünfte. Hier dreht sich alles um die Frage: Wie wollen wir leben? In der Ausstellung können Besucher viele mögliche Zukünfte entdecken, im Forum gemeinsam diskutieren und im Futurium Lab eigene Ideen ausprobieren. Das Haus ist ab sofort von Mittwoch bis Montag von 10:00 – 18:00 Uhr und donnerstags von 10:00 – 20:00 Uhr geöffnet; dienstags ist es geschlossen. Der Eintritt ist kostenfrei.

Text von Sandra Kranich - C³-BAUEN NEU DENKEN

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news-1152 Mon, 16 Sep 2019 13:20:00 +0200 Veröffentlichung https://nachhaltigesbauen.htwk-leipzig.de/aktuelles/newsdetail33/artikel/1152 Raphaela Helbig, Alexander Kahnt und John Grunewald haben ihre Arbeit "Chancen der Wiederverwendung von Fassadenelementen aus Carbonbeton" publiziert. Erschienen ist die Abhandlung im Konferenzband zu den 10. BUIS-Tagen.

Zusammenfassung

Für nachhaltige Entwicklung im Bauwesen werden zunehmend Ansätze zu gesteigerter Ressourcenproduktivität und geschlossenen Stoffkreisläufen diskutiert. Wiederverwendung bezeichnet den erneuten Einsatz eines Produktes in seinem ursprünglichen Zweck. Die vorliegende Arbeit untersucht am Beispiel hochdämmender Fassadenelemente in sandwichähnlicher Bauweise, ob die Wiederverwendung der Betonschalen einen richtungsweisenden Ansatz der ökologisch nachhaltigen Entwicklung darstellt. Dabei wird der Einsatz von Carbonbeton dem von Stahlbeton gegenübergestellt. Die vergleichende Screening-Parameterstudie schätzt die Wirkung der Wiederverwendung anhand verschiedener Szenarien des Lebenszyklus mit dem Indikator des Kumulierten Energieaufwand (KEA) ab. Es werden Chancen der Wiederverwendung benannt, die den Strategiewechsel hin zur Wiederverwendung nahelegen. Die Untersuchungsmethode lässt sich auf andere Produkte übertragen.

 

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news-2522 Thu, 05 Sep 2019 07:37:49 +0200 Kompaktkurs zum Nachhaltigen Bauen https://nachhaltigesbauen.htwk-leipzig.de/aktuelles/newsdetail33/artikel/2522 Am 28. und 29. August 2019 war das Institut für Betonbau (IfB) an der HTWK Leipzig Gastgeber für den Kompaktkurs „Faktenwissen zum Nachhaltigen Bauen". Im Rahmen des Studienerfolgsprojektes StudiFlex, das in der vorlesungsfreien Zeit zahlreiche Kursangebote für Studierende organisiert, und in Kooperation mit der DGNB Akademie wurden Themen wie „Nachhaltigkeit planen & bewerten", „Gesundheit & Nutzerzufriedenheit", „Bilanzierung", „Ressourcenschonung & Umwelt¬schutz" und „Integrale Planung" vorgestellt und behandelt.

Herr Björn Heiden und Lars Hoffmann, die Organisatoren des Workshops, erklären die Motivation eine solche Veranstaltung durchzuführen: „Dem Bauwesen stehen bereits heute zahlreiche anerkannte Möglichkeiten für eine ganzheitliche und lebenszyklusbasierte Betrachtung zur Verfügung, die nicht nur die Thematiken des nachhaltigen Bauens greifbar machen, sondern vor allem enorme Potentiale bei der Qualität unserer Gebäude aufzeigen. Die Teilnehmer sollen durch den Kurs in der Lage sein, diese Potentiale durch die Anwendung von vorgestellten Verfahren und Strategien zu erkennen und als zukünftige Entscheidungsträger durch konkrete Maßnahmen und Vorschläge im Planungsprozess nutzen zu können. Dies ermöglicht, neben dem Bewusstsein für generationsübergreifende Auswirkungen heute gefällter Entscheidungen, vor allem ein verantwortungsvolles Handeln als Planer von morgen."

Die teilnehmenden Studierenden, vornehmlich aus den Studiengängen der Ingenieurwissenschaften, können den Wissenszuwachs zur Vorbereitung auf die Prüfung zum DGNB Registered Professional nutzen, deren Prüfungsgebühren für die Kursteilnehmer durch das Projekt StudiFlex übernommen werden. Der Inhalt des Workshops ergänzt zudem die genannten Studiengänge und bereitet die Studierenden auf ihr zukünftiges Berufsleben vor.

Die Initiatoren wurden bei der Besetzung der acht vorgestellten Themenfelder durch ihre Instituts-Kollegen Alexander Kahnt und Mario Stelzmann aus der Forschungsgruppe Nachhaltiges Bauen am IfB und weiteren Vorträgen von Prof. Dr.-Ing. Bernd Reichelt, Dr.-Ing. Holger Pankrath (ehemals G2-Gruppe Geotechnik), Cristoph Dijoux (FLEX-Team) und Roman Schulz (Student Bauingenieurwesen) unterstützt.

Das Institut für Betonbau an der HTWK Leipzig gehört zu den renommierten Massivbauinstituten in Deutschland und erwirtschaftet mit seinen 22 Mitgliedern mehr als 30% der jährlichen Drittmittel der Fakultät Bauwesen.

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