C³-Multiaxiale Garnablage
Multiaxiale Garnablage im automatisierten Umlaufprozess - Verbundvorhaben V 4.1
Textile Bewehrungen haben innerhalb des Bauwesens in den letzten Jahren enorm an Bedeutung gewonnen, vor allem in Form von bi- oder multiaxialen Gittergelegen aus Carbonfilamentgarnen. Im Vergleich zur herkömmlichen Stahlbetonbewehrung bieten sie variable Anordnungsmöglichkeiten und zeichnen sich zugleich durch ihre hohe Festigkeit entlang der Faserrichtung aus.
Gittergelege werden herkömmlich als kompakte Matte im Einheitsformat auf Textilmaschinen hergestellt, zur Endanwendung transportiert und nach Bedarf konfektioniert. Etwaige Aussparrungen oder Installationen von Zulagebewehrung werden manuell am Einsatzort unter Duldung von Materialverlust durch Verschnitt erledigt.
Unter der Prämisse, vollkommen verschnittfrei, lastorientiert und individuell Bewehrungsstrukturen herstellen zu können, wurde innerhalb des Projektes C³‑Multiaxiale Garnablage ein robotergestütztes Verfahren entwickelt, mit dem unter den genannten Bedingungen Carbonbewehrungsstrukturen hergestellt werden können. Die Tränkung und Ablage der Rovings zu einem komplexen Bewehrungskonstrukt sowie die Bestückung der Bewehrung mit verschiedenen Ein- und Anbauteilen erfolgt dabei vollautomatisiert. Durch die Forschungsergebnisse konnte somit ein wichtiger Grundstein für die individuelle, ökologische und ökonomische Herstellung von Carbonbewehrungsstrukturen gelegt werden.
Teilergebnisse des Vorhabens fließen in die Modellanlage des Carbonbetontechnikums Deutschland ein und sollen dort weiterentwickelt werden.